Markt für Raid-Controller kommt in Bewegung

09.09.1999

MÜNCHEN: Glaubt man den Analysten, ist die Raid (Redundant Arrays of Independent Disks)-Technologie auf dem besten Wege, sich zur nächsten großen Erfolgsgeschichte im IT-Bereich zu entwickeln. Hersteller und Anbieter von Raid-Komponenten rüsten derweil auf und erweitern ihr Produktspektrum.Ganz egal mit welchen teilweise abenteuerlichen MTBF (Mean Time Between Failure)-Angaben Festplattenhersteller ihre Produkte mittlerweile anpreisen - um unplanmäßige und teuere "System Downtimes" durch Festplatten-Crashs zu verhindern, gilt es, gewappnet zu sein. Immer mehr Anwendungen, nicht nur im Internetumfeld, verlangen heute Hochverfügbarkeit.

"Das Wachstum beim Umsatz von internen Hochverfügbarkeits-Raid-Lösungen bestätigt unsere Einschätzung, daß Entry-Server mehr und mehr im Bereich von "Mission-Critical"-Anwendungen eingesetzt werden. Windows NT ist dabei das treibende Momentum", erläutert IDC-Analyst Robert Gray.

Von 755.000 im Jahr 1997 auf zirka zwei Millionen im Jahr 2002 soll nach seiner Prognose allein die Zahl verkaufter interner Raid-Controller ansteigen. Hatten 1997 noch 99 Prozent der verkauften Produkte eine SCSI-Schnittstelle, werden im Jahr 2002 bereits 45 Prozent davon Fibre Channel Devices unterstützen. Die Raid-Thematik ist komplex. Neben den Raid-Leveln (0, 1, 2, 3, 4, 5 und 10) spielt die Art und Weise der Raid-Implementierungen (Software Raid-Lösungen, externe Raid-Systeme, interne host-basierende Raid-Controller) eine zunehmend wichtige Rolle.

Obwohl Software-Raid mittlerweile in allen modernen Betriebssystemen integriert ist, steht eine steigende Zahl von Experten dieser Technologie skeptisch gegenüber. Neben der Abhängigkeit vom Betriebssystem sehen diese Fachleute in der zusätzlichen Prozessorlast sowie der Notwendigkeit eines dedizierten, nicht zum Raid gehörenden Boot-Laufwerks gravierende Nachteile.

Defizite, die bei der Verwendung hardware-basierender Raid-Systeme nicht bestehen. Die Zahl der Anbieter dieser Lösungen steigt. Speziell im Segment interner host-basierender Raid-Controller, die vorzugsweise im PC-Server-Umfeld zum Einsatz kommen, herrscht derzeit Aktionismus. Nicht zuletzt seit IBM seine Übernahmeabsicht für den Raid-Controller-Spezialisten Mylex bekanntgab, gilt es, Marktpositionen zu besetzen.

Adaptec hat sein Angebot an Raid-Controllern unterschiedlicher Leistungsklassen ausgebaut, ICP Vortex, nach eigenen Angaben Marktführer bei Disk-Array-Controllern in Deutschland, setzt auf Vorsprung durch technologische Innovation. Zur Cebit präsentierte das Unternehmen den ersten serienmäßig verfügbaren 64-Bit-Fibre-Channel-Disk-Array-Controller.

San-Architekruren forcieren die Nachfrage

Branchenexperten sind sich einig, daß Raid-Lösungen zunehmend Einzug in traditionelle unternehmensweite Speichermanagement-Konzepte finden werden. Auch die nahtlose Integration der Raid-Technologie in Speicher-Strategien wie Network Attached Storage (NAS) oder neue Speicher-Architekturen wie Storage Area Networks (SAN) wird die Dynamik des Raid-Marktes entscheidend mitbestimmen. Derweil mühen sich die Hersteller von Raid-Komponenten, ihre Hausaufgaben zu machen. Um die Akzeptanz seitens der Anwender weiter zu erhöhen, gilt es, dafür Sorge zu tragen, daß Bedienung und Wartung in Form von Funktionen wie Remote-Management und Monitoring spürbar vereinfacht werden. (sd)

Die 64-Bit-FC-Controller von ICP Vortex sind mit Cluster-Funktionalität ausgerüstet und unterstützen den Aufbau von Hochverfügbarkeitssystemen basierend auf Microsoft-Cluster-Servern.

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