Marktforscher Gartner spricht Dell SMB-Fähigkeit ab

18.02.2003
Für Marktforscher Gartner zeichnet sich kein Dell-Durchmarsch im Markt für kleinere und mittlere Unternehmen (SMB) ab. Zumindest nicht in Europa, wo Direktanbieter Dell im Jahr 2002 immerhin 10,1 Prozent der PC-Marktanteile auf sich vereinigen konnte. Nur Erzrivale Hewlett-Packard lag mit allerdings deutlichen 20 Prozent vor den Texanern. Gartner-Analyst Brian Gammage begründet seine Ansicht so: Erstens würden Konkurrenten wie HP, Fujitsu-Siemens, IBM, Sun oder auch die Menge lokaler PC-Assemblierer den begehrten SMB-Markt dem Direktanbieter nicht kampflos überlassen. Zweitens seien gerade kleinere Firmen traditionell eng mit Systemhäusern liiert; es dürfte Dell schwer fallen, hier zu punkten. Drittens werde vor allem HP einiges tun, um Dell das Leben schwer zu machen. Der Marktführer könne mittlerweile wieder gegen Dells Direktmodell konkurrieren,. Er habe sein Vetriebsmodell verbessert und so effizient gemacht, so dass es ihm möglich sei, kaum teuerer als Dell zu verkaufen. Zugleich garantiere ihm sein funktionierender indirekter Kanal Kundennähe. Als Unsinn tat Dells Europa-Chef Paul Bell diese Analysten-Einschätzung ab. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen belege, dass Dells SMB-Geschäft deutlich schneller als das der Konkurrenten wachse. So habe Dell im letzten Quartal 2002 gemessen an dem Vorjahrsquartal seine Absätze um insgesamt 18 Prozent gesteigert, bei Speicherhardware und Servern sogar um 80 beziehungsweise 30 Prozent. Auch was das SMB-Geschäft angehe, habe Dell ein kräftiges Wachstum erzielt. Bell folgerte: „Bei einem Blick auf die Marktanteile fällt es schwer, uns schwindende Wettbewerbsvorteile nachzusagen". Tatsächlich zeigen die jüngsten Umstrukturierungen von Dell, dass der Direktanbieter hierzulande nun auch das SMB-Geschäft in seinen Fokus nimmt. Branchenkenner wollen sogar gehört haben, dass man bei Dell Deutschland ernsthaft über Partnergeschäfte nachdenkt. Zwar dementiert Dell wie üblich dieses schon länger die Runde machende Gerücht, doch darauf antworten Branchenkenner, dass Dell mit seinem Direktmodell im serviceorientierten SMB-Geschäft nur dann eine Chance auf erkennbar wachsende Marktanteile habe, wenn es auch im Projektgeschäft Server, Speicher und LAN-Komponenten verkaufen könne. Dazu wären Partner unabdingbar, was Dell wisse. Der Direktanbieter stagniert hierzulande trotz gehöriger Anstrengungen; seine absoluten Marktanteile wuchsen in den letzten drei Jahren um gerade drei Prozent auf aktuell zirka sechs Prozent. (wl)

Für Marktforscher Gartner zeichnet sich kein Dell-Durchmarsch im Markt für kleinere und mittlere Unternehmen (SMB) ab. Zumindest nicht in Europa, wo Direktanbieter Dell im Jahr 2002 immerhin 10,1 Prozent der PC-Marktanteile auf sich vereinigen konnte. Nur Erzrivale Hewlett-Packard lag mit allerdings deutlichen 20 Prozent vor den Texanern. Gartner-Analyst Brian Gammage begründet seine Ansicht so: Erstens würden Konkurrenten wie HP, Fujitsu-Siemens, IBM, Sun oder auch die Menge lokaler PC-Assemblierer den begehrten SMB-Markt dem Direktanbieter nicht kampflos überlassen. Zweitens seien gerade kleinere Firmen traditionell eng mit Systemhäusern liiert; es dürfte Dell schwer fallen, hier zu punkten. Drittens werde vor allem HP einiges tun, um Dell das Leben schwer zu machen. Der Marktführer könne mittlerweile wieder gegen Dells Direktmodell konkurrieren,. Er habe sein Vetriebsmodell verbessert und so effizient gemacht, so dass es ihm möglich sei, kaum teuerer als Dell zu verkaufen. Zugleich garantiere ihm sein funktionierender indirekter Kanal Kundennähe. Als Unsinn tat Dells Europa-Chef Paul Bell diese Analysten-Einschätzung ab. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen belege, dass Dells SMB-Geschäft deutlich schneller als das der Konkurrenten wachse. So habe Dell im letzten Quartal 2002 gemessen an dem Vorjahrsquartal seine Absätze um insgesamt 18 Prozent gesteigert, bei Speicherhardware und Servern sogar um 80 beziehungsweise 30 Prozent. Auch was das SMB-Geschäft angehe, habe Dell ein kräftiges Wachstum erzielt. Bell folgerte: „Bei einem Blick auf die Marktanteile fällt es schwer, uns schwindende Wettbewerbsvorteile nachzusagen". Tatsächlich zeigen die jüngsten Umstrukturierungen von Dell, dass der Direktanbieter hierzulande nun auch das SMB-Geschäft in seinen Fokus nimmt. Branchenkenner wollen sogar gehört haben, dass man bei Dell Deutschland ernsthaft über Partnergeschäfte nachdenkt. Zwar dementiert Dell wie üblich dieses schon länger die Runde machende Gerücht, doch darauf antworten Branchenkenner, dass Dell mit seinem Direktmodell im serviceorientierten SMB-Geschäft nur dann eine Chance auf erkennbar wachsende Marktanteile habe, wenn es auch im Projektgeschäft Server, Speicher und LAN-Komponenten verkaufen könne. Dazu wären Partner unabdingbar, was Dell wisse. Der Direktanbieter stagniert hierzulande trotz gehöriger Anstrengungen; seine absoluten Marktanteile wuchsen in den letzten drei Jahren um gerade drei Prozent auf aktuell zirka sechs Prozent. (wl)

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