Marshal: Spamfilter gegen nackte Haut

18.09.2006
Mit der 2006-Version seiner E-Mail-Sicherheitssoftware "MailMarshal SMTP" will sich der Hersteller Marshal sich in Deutschland etablieren. Helfen soll ein innovatives Feature.

Die Idee klingt neuartig: Der Sicherheitsspezialist Marshal hat für seine Sicherheitssoftware "MailMarshal SMTP 2006", die den E-Mail-Verkehr von Unternehmen am Gateway überprüft, einen Filter entwickelt, der Bilddateien auf den Enthalt nackter Haut begutachtet.

Was zunächst bizarr erscheinen mag, macht bei genauerem Betracht durchaus Sinn: Firmen haften für die Inhalte, die auf ihren Server liegen und nicht jedes Unternehmen verbietet Bildanhänge in E-Mails. Marshal nennt als Beispiel Kunden, die Auszubildende unter 18 Jahren beschäftigen - dort, wo der rein auf Text fokussierte Content-Filter versagte, habe der "Image-Analyzer" eingehende E-Mails mit jugendgefährdenden Inhalten erkannt.

Der Image-Analyzer, dessen Filter Bilddateien nach Attributen wie abgebildeter Hautfarbe oder menschlichem Interagieren überprüft, ist allerdings nur eine optionales Zusatztool für MailMarshal SMTP 2006. Auch die Basissoftware selbst wartet laut Hersteller mit neuartigen Features auf: Damit sei der Administrator in der Lage, spezielle Anti-Spam-Einstellungen auf Basis des Herkunftslandes zu bestimmen, beispielsweise um E-Mails bereits im Vorfeld aus den Ländern zu unterdrücken, aus denen keine Geschäftsmail zu erwarten ist.

Geht es nach Marshal, gehören auch so genannte "Denial of Service"- oder "Directory-Harvesting-Attacken" sowie Phishing-Versuche in den IT-Umgebungen, die die Software einsetzen, der Vergangenheit an. Das ermögliche ein spezieller Filter, der auch in den E-Mails enthaltene Links überprüft. Optinal bietet Marshal eine Erweiterung um ein Anti-Virus- oder Spyware-Modul an.

Administriert wird per Webinterface, wobei Marshal das Back-End nur auf Englisch bereitstellt - Der Quarantäne-Einblick (ebenfalls per Webinterface) sowie vom Administrator eingerichtete Informations-E-Mails für die Mitarbeiter erscheinen aber in Deutsch.

MailMarshal ist nach Angaben des Herstellers kompatibel zu allen bekannten SMTP-basierten Kommunikationsplattformen wie Lotus Notes oder Microsoft Exchange. Die Software sei lässt sich sowohl auf Einzelservern als auch in räumlichen verteilten Installationen mit einer hohen Anzahl an Servern einsetzen.


Die Preise sind gestaffelt: Eine 25 User-Lizenz gibt es ab rund 900 Euro, der „ImageAnalyzer“ kostet in diesem Größenordnung 190 Euro pro Jahr. (aro)

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