Nach dem Corona-Lockdown

Maskenpflicht trübt Einkaufserlebnis



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Die neueste Befragung des Corona Consumer Check des IFH beleuchtet die aktuelle Situation für den stationären Einzelhandel nach dem Ende des deutschen Corona-Lockdown: Die Maskenpflicht in den Geschäften trübt die Einkaufslust. Zudem trifft die geplante Mehrwertsteuersenkung bei den Befragten auf Skepsis.
Die Konsumlaune im stationären Handel ist nach dem Ende des Corona-Lockdown noch recht verhalten
Die Konsumlaune im stationären Handel ist nach dem Ende des Corona-Lockdown noch recht verhalten
Foto: IFH

­Der Alltag in Deutschland und anderen europäischen Ländern normalisiert sich langsam - auch im Einzelhandel. Geschäfte sind wieder geöffnet und werden von Konsumentinnen und Konsumenten wieder vermehrt besucht. Die Kundenfrequenzen liegen allerdings nach wie vor unter den Werten vor der Coronakrise. Die strengen Auflagen für den Einzelhandel und insbesondere die Maskenpflicht trüben die Lust am Einkaufen vor Ort und auch die angekündigte Mehrwertsteuersenkung wird den Konsum nur wenig ankurbeln. Diese und weitere Ergebnisse liefert der aktuelle Corona Consumer Check des IFH Köln in Zusammenarbeit mit Sitecore und ecx.io, Teil der Agenturfamilie IBM iX.

Konsumentinnen und Konsumenten gehen der Befragung zufolge vermehrt wieder in stationären Geschäften einkaufen. Während bei der letzten Befragung des Corona Consumer Check in KW 19 erst 35 Prozent der Befragten angaben, wieder ab und zu Geschäfte aufzusuchen, bejahen aktuell bereits 60 Prozent diese Frage. 13 Prozent geben sogar an, mehrfach wöchentlich Geschäfte zu besuchen - hier lag der Wert vor fünf Wochen noch bei 6 Prozent. Auch die strikte Ablehnung des Einkaufens vor Ort geht stark zurück: Aktuell geben 27 Prozent an, geöffnete Geschäfte noch nicht aufgesucht zu haben. In KW 19 lag dieser Wert noch bei 57 Prozent.

Mehrwertsteuersenkung trifft auf Skepsis

Das rechtlich vorgeschriebene Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen in Geschäften nehmen viele Konsumenten als störend wahr. Rund die Hälfte der Befragten gibt an, ohne die Maskenpflicht mehr Lust am stationären Einkauf zu haben (52 %), vermehrt in Geschäften zu stöbern (50 %) oder diese generell aufzusuchen (48 %). Auch vermuten rund ein Drittel der Konsumenten, ohne die Maskenpflicht mehr Produkte zu kaufen.

71 Prozent der befragten Konsumenten sind in Punkto Mehrwertsteuersenkung skeptisch und glauben, dass sie von der ab Juli geplanten Steuersenkung beim Einkauf nichts spüren werden und dass Produkte nicht günstiger werden (66 %). Entsprechend ist auch die Einkaufslust nur bei 14 Prozent der Konsumenten angereizt; lediglich 12 Prozent geben an, nun größere Anschaffungen vorzunehmen.

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