Materna: Trotz positivem Jahresergebnis sind Entlassungen geplant

24.05.2002
Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren konnte die Materna GmbH im Jahr 2001 nur ein geringes Wachstum vorweisen. Die Unternehmensführung hat Maßnahmen ergriffen und kann für das laufende Jahr konkrete Pläne vorweisen.

Mit einem Jahresumsatz von 181 Millionen Euro konnte die Dortmunder Materna GmbH das Geschäftsjahr 2001 abschließen. Das erklärte Klaus Grote, der dritte Geschäftsführer und neue Chief Financial Officer (CFO) des Softwarehauses, gestern in München. Im Vergleich zu den Jahren zuvor fiel das Wachstum von 1,7 Prozent (2000: 178 Millionen Euro) eher flau aus. Dennoch ist der neue Finanzchef zuversichtlich: "Ich bin überzeugt, dass das Unternehmen im laufenden Jahr ein stabiles einstelliges Wachstum erreichen wird, und es ist unser Bemühen, das ambitionierte Vorjahres-Umsatzniveau zu erreichen." Nicht nur das vergangene Jahr, sondern "seit wir am Markt sind, haben wir immer schwarze Zahlen geschrieben", fügt Helmut an de Meulen, Geschäftsführer der Materna GmbH, hinzu.

Während der Geschäftsbereich "Information" im vergangenen Jahr an der Umsatzsteigerung mit 46 Prozent beteiligt war, trug die Business Unit "Communications" mit 44 Prozent zum Wachstum bei. Tochtergesellschaften waren mit zehn Prozent am Ergebnis beteiligt. Für die Zukunft gibt sich Geschäftsführer und Firmengründer Winfried Materna selbstsicher: "Die Verknüpfung von IT und TK ist die Herausforderung, die wir angenommen haben. Wir haben erfolgreiche Jahre hinter uns und sind mit unseren Partnern derzeit gut aufgestellt." Das gerade abgeschlossene erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres "liegt etwa zwölf Prozent unter unseren üblichen Vergleichsquartalen", so Materna. "Ich darf aber sagen, dass das erste Quartal traditionell schwächer ist." Dennoch seien auch hier die Zahlen im schwarzen Bereich.

Im Zuge von Reorganisierungsmaßnahmen in Teilbereichen des Unternehmens wird die Materna GmbH im Laufe dieses Jahres 80 Mitarbeiter entlassen. "Wir haben in den Jahren 1999 und 2000 sehr große Ressourcen aufgebaut und müssen nun in einigen Teilbereichen abspecken", rechtfertigt Materna diese Maßnahme. Im Bereich Communications will sich das Unternehmen "auf Innovationen konzentrieren, die vor der Türe stehen", so Materna. Als primäre Wachstumsfaktoren gibt Bereichschef an de Meulen die Premium SMS, Multimedia Messaging Services (MMS) sowie den Anny Way Wireless Application Server, der mobile Java-Anwendungen ermöglicht, an.

Die Business Unit Information sieht im laufenden Jahr neben den bisherigen IT-Branchenlösungen ihre Wachstumschancen in den Bereichen Enterprise-Portale, Infrastruktur-Management und erstmals auch Webservices.

www.materna.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Flaute im TK- und IT-Markt bekam auch die Materna GmbH im vergangen Jahr zu spüren. Dass es im Laufe dieses Jahres zu Kündigungen kommen soll, ist eine der weniger schönen Maßnahmen, die ergriffen werden, um die schwarzen Zahlen halten zu können. Die Unternehmensführung hat ihre Hausaufgaben gemacht und sich bereits in Zukunftstechnologien ein Standbein und das nötige Know-how gesichert. (bw)

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