Maxdata und Scott starten Preisschlacht

03.09.2000

Im Geschäft mit den Billigmonitoren haben sich Maxdata und Scott auf der diesjährigen Cebit den Krieg erklärt: Während die Mahrler ihre Monxx-Produkte für 399 Mark inklusive Steuer anbieten, setzt Scott noch eins drauf. Der Kölner Anbieter verschleudert 17-Zöller für 299 Mark zum Händlereinkaufspreis und bleibt damit - zumindest vorerst - unter dem Monxx-Angebot (siehe Artikel Seite 16 dieser Ausgabe). Sinn und Zweck des Ganzen liegen auf der Hand: Beide wollen ihre Wettbewerber vom Markt fegen. Profitabilität spielt hier keine Rolle mehr.

Beide Unternehmen haben bereits angekündigt, dass damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sei. Maxdata-Chef Holger Lampatz hat der Konkurrenz bereits angedroht: "Wir werden in diesem Segment den Marktpreis bestimmen. Wenn irgendein Wettbewerber den Preis runtersetzt, werden wir ihn sofort unterbieten. Und das machen wir erst mal ein Jahr lang." Ähnliches war von Scott in Hannover zu hören. Die Preise im Lowend-Segment befinden sich damit im freien Fall. Ein Ende ist nach diesen Ankündigungen noch lange nicht in Sicht. Wohin wird die Reise also gehen? Zwei 17-Zöller zum Preis von einem?

Nachdem 1998/99 die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im 17-Zoll-Geschäft einen Preisverfall von rund 40 Prozent festgestellt hatte, haben die meisten Hersteller eine "ausgeglichene Preispolitik" angekündigt. Stabilität hieß das Schlagwort, weil die Produktionskosten sonst nicht mehr gedeckt seien. Und ein kleiner Verdienst solle unter dem Strich schon übrig bleiben, so hieß es jedenfalls mal. Damit ist es jetzt vorbei. Denn auch andere Anbieter, die im Lowend-Bereich mitmischen, wie zum Beispiel V7 von Ingram Macrotron, Targa von Actebis oder Samtron aus dem Hause Samsung, können sich auf Dauer aus dem Preiskrieg nicht heraushalten, wenn sie im deutschen Markt bestehen wollen. Auf dem Weltmarkt zeigen sich bereits die ersten Konsequenzen des Preis-Dumpings der letzten zwei Jahre: Taiwanische Hersteller wie CTX und MAG werden alleine nicht überleben. Sie stehen entweder zum Verkauf oder sind auf der Suche nach Investoren. Langfristig überleben im Monitorgeschäft nur die großen Namen und Produzenten, die Preise - und auch Technologien - auf dem internationalen Markt bestimmen: Denn sie finanzieren sich nicht ausschließlich über den eigenen Brand, sondern profitieren zusätzlich vom OEM-Geschäft - zum Beispiel mit den PC-Herstellern.

Anbieter wie Maxdata oder Scott fahren eine rein egoistische Strategie. Reich wird dabei keiner von beiden. Es geht ausschließlich darum, dem Wettbewerber Paroli zu bieten. Es kommt hier nur darauf an, wer den längeren - vor allem finanziellen - Atem hat. Der Fachhandel bleibt dabei außen vor: Außer Margen, die immer weiter in den Keller gehen, hat er nichts von dieser Art des Wettbewerbs.

Cornelia Hefer

chefer@computerpartner.de

Zur Startseite