Europachef im Gespräch

McAfee bekennt sich 100-prozentig Channel-treu

31.10.2008
Wo steht McAfee? Der Sicherheitsspezialist gilt vielen als schwer durchschaubar. Zentraleuropa-Chef Hans-Peter Bauer klärt auf, wo er das Unternehmen hinführen will.

Wo steht McAfee? Der Sicherheitsspezialist gilt derzeit als schwer durchschaubar: Auf der einen Seite hat der Hersteller mit einem stellenweise rückläufigen Geschäft, etwa im Einzelhandel, zu kämpfen, auf der anderen Seite beeindruckt das Unternehmen immer wieder mit Produktankündigungen und spektakulären Übernahmen. Auch Marktanalysten tun sich mit einer Beurteilung immer wieder schwer. Zentraleuropa-Chef Hans-Peter Bauer brachte ChannelPartner gegenüber nun ein wenig Licht ins Dunkel.

McAfee habe vor, möglichst schnell alle Marktbereiche der IT-Security abzudecken - mit der Maxime, dabei das rein indirekte Vertriebsmodell beizubehalten: "Wir sind ein partnerorientiertes Unternehmen und wollen es auch bleiben", so Bauer. Der Manager spielte dabei auf den Hauptwettbewerber Symantec an, der vor allem im Managed-Service-Umfeld zunehmend mit dem Direktgeschäft flirte. Zwar sei auch Hosting für McAfee relevant, doch hier werde der Hersteller seinen Vertriebspartnern nur entsprechende Hilfsmittel, vorrangig im Bereich der Dienstleistungen, zur Verfügung stellen - Direktbetreuung sei kein Thema.

Gut aufgestellt sieht Bauer sein Unternehmen in Sachen Schadcodeschutz, Compliance und Data-Loss-Prevention. "Es gilt zunehmend, das Know-how von Unternehmen zu schützen", so der Manager. Nachlegen werde McAfee schon bald dank des Secure-Computing-Kaufs im Bereich der Netzwerksicherheit sowie in Sachen Endpunktsicherheit: Hier hat der Hersteller bereits angekündigt, im ersten Quartal 2009 eine Plattform auf den Markt zu bringen, die es auch kleineren Unternehmen leicht machen soll, ein eigenes Network-Access-Control-System (NAC) einzurichten.

Fehler eingeräumt

"Unsere Partner sehen die neuen Felder der IT-Security als Chance. Denn dank der neuen Herausforderungen können sie sich mit dem Markt weiterentwickeln", so Bauer gegenüber ChannelPartner: Sein Ziel ist es, McAfees neue Produktwelt nun mit Online-Trainings, Roadshows und Vertriebsinitiativen zu promoten. Das deutsche Partnernetzwerk mit rund 4.000 Händlern und den drei Broadlinern sowie Infinigate als Distributoren sieht er ausreichend aufgestellt. Im Privatkundengeschäft räumt Bauer Fehler ein: "Wir haben das Consumer-Segment vernachlässigt." Zwar habe McAfee dank zahlreicher OEM-Partnerschaften mit PC-Herstellern ein zufrieden stellendes Privatkundengeschäft aufzuweisen, in den Läden sei es aber in der Tat nicht gut gelaufen. McAfee habe allerdings bereits "beachtliche Investitionen" getätigt, um das zu ändern. (aro)

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