McData auf dem Weg zum Storage-Allrounder

11.09.2003
Vor zwei Wochen hat McData gleich zwei Unternehmen übernommen und Anteile an einem dritten erworben (ComputerPartner online berichtete). Zusätzlich soll das Produktportfolio des Storage-Anbieters nach unten abgerundet werden.

Mit Sanera möchte McData dessen hoch skalierbare Speicherdirektoren vermarkten - immerhin handelt es sich dabei um Geräte mit bis zu 256 Ports und einem maximalen Datendurchsatz von 2 Gbit/s. Der leistungsfähigs-te Direktor von McData, das Modell "Intrepid 6140", ist nur bis zu 140 Ports aufrüstbar.

Mit dem Erwerb von Nishan Systems verspricht sich McData, im Marktsegment von netzwerkübergreifenden Speicherlösungen Fuß zu fassen. Nishan offeriert IP-Storage-Router, mit denen sich Speichernetze auch über Unternehmensgrenzen hinweg aufbauen lassen. Eine Schlüsselrolle soll dabei das TransportprotokollI-SCSI spielen.

Die Beteiligung an dem Chiphersteller Aarohi Communications soll sicherstellen, dass McData mit den modernsten Asic-Bausteinen für neue Speicher-Switches versorgt wird. Diese Geräte sollen in Zukunft Anwendern noch schneller Daten liefern.

Den Mittelstand im Visier

Beide Akquisitionen stärken McDatas Produktportfolio im oberen Bereich. Doch gleichzeitig möchte die Company auch mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit bieten, preiswert ein Speichernetz (Storage Area Network, SAN) aufzubauen. Hierfür hat der Anbieter auf der einen Seite eine neue modulare und skalierbare Hardware bereitgestellt und auf der anderen Seite zwei unterschiedliche Softwarepakete für Systemintegratoren und OEM-Partner geschnürt.

Der neue Fabric-Switch aus der "Sphereon"-4000er-Reihe, das Modell 4300, steht interessierten Wiederverkäufern ab sofort zur Verfügung. Mit knapp 7.000 Euro soll dieses Zwölf-Port-Gerät in einer ähnlichen Preiskategorie liegen wie die bisherigen Acht-Port-Switches. Gleichzeitig kann es anfangs mit nur vier Ports betrieben werden, falls dies dem Kunden ausreicht. Benötigt jener mehr Durchsatz, ist auch das "Hochschalten" von acht oder zwölf Ports mittels eines einfachen Firmware-Upgrades möglich. "Dies sichert dem Kunden seine Investition. Nun kann sein Speichernetzwerk parallel mit seinem steigenden Business wachsen", so der zuständige Produktmanager Matt Vawter in einem Gespräch mit ComputerPartner. Interessant könnte dieses Produkt für all jene mittelständischen Kunden sein, die bisher mit einem DAS-System (Direct Attached Storage) gearbeitet haben, für die aber der Aufbau eines SANs als unerschwinglich galt. Nach Ansicht von McData könnte sich für diese Kunden mit Sphereon 4300 der Übergang von DAS auf SAN über eine NAS-Ap-pliance (Network Attached Storage) erübrigen.

Die zwei bisher unterschiedlichen Software-Suites zum Steuern von Speichernetzen, "EFCM" (Enterprise Fabric Connectivity Manager) und "Sanavigator", werden im nächsten Monat jeweils um alle Module des anderen Produkts ergänzt - beide Lösungen sind damit quasi identisch. Systemintegratoren sollen die Management-Suite unter dem Logo "Sanavigator 4.0" vermarkten, wobei sie auch auf bestimmte Module verzichten können. OEM-Partner erhalten dagegen die gleiche Software als EFCM 8.0-Paket - hier sind immer alle Module aus der früheren Version von Sanavigator enthalten.

www.mcdata.com

ComputerPartner-Meinung

Durch die Übernahme von Sanera und Nishan hat sich McData im oberen Storage-Markt gut positioniert. Die Beteiligung an Asic-Hersteller Aarohi sichert dem Unternehmen die Versorgung mit Bausteinen für künftige Switches. Schwieriger dürfte sich hingegen McDatas Vorstoß in Brocades Revier gestalten - in das Marktsegment der billigen Speicherinfrastruktur für kleinere Unternehmen. Hier müssen erstmals Wiederverkäufer Überzeugungsarbeit leisten. (rw)

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