"Media-Center-PCs werden weiterhin ein kleines Marktsegment bleiben"

18.05.2007

Haben Media-Center-PCs in Deutschland überhaupt eine Marktchance? ChannelPartner befragte dazu die IDC-Analystin Michele Zwolinski.

Zwolinski: Die ständig wachsende Vielfalt an DVD-Optionen und Software-Download-Möglichkeiten wie iTunes von Apple lassen den Heimcomputer immer weiter in eine Media-zentrische Rolle rücken. Media-Center-PCs ermöglichen es Privatbenutzern, neben Websurfing, E-Mail und "Voice over IP Solutions" (VoIP) als Entertainment-System einen Platz im Heim zu finden. Inwieweit sich der Bedarf einer solch integrierten Computerlösung für zu Hause entwickeln wird, ist dennoch fraglich.

Zurzeit spielen Media-Center-Lösungen für den privaten Haushalt eine äußerst kleine Rolle im Verhältnis zum gesamten PC-Markt. Obwohl zu beobachten ist, dass sich zunehmendes Interesse auf der Consumer-Seite entwickelt, wird diese Produktpalette dennoch ein kleines Marktsegment bleiben.

Was spricht dagegen, dass der Media-Center-PC zu einem Massenmarktprodukt wird?

Zwolinski: Gegen die Massenadoption eines derartigen PCs spricht vor allem die Preisfrage. Viele Konsumenten sind mit ihren derzeitigen Entertainment-Systemen vollkommen zufrieden und sträuben sich, hohe Investitionen zur Verbesserung ihrer vorhandenen Systeme zu tätigen. Außerdem sind der Installationsaufwand und die Instandhaltung eines derartigen Systems kompliziert. Zudem ist es für viele große Hersteller schwer, mit ihren Channel-Partnern ein attraktives Servicemodell für die Kunden aufzustellen, da ausgiebige Beratung, Installation und Instandhaltung für die großen Einzelhändler als zu kostenaufwendig empfunden werden.

Fazit: Obwohl der Media Center PC im deutschen Markt weiterhin wachsen wird, ist der große Durchbruch wohl vorerst nicht zu erwarten. Zu hohe Anschaffungskosten und die komplizierte Bedienung werden weiterhin die Massenadoption der Media-Center-PCs verhindern.

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