Pilotprojekt am POS

Media Markt startet Instore-Navigation per Handy



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Per Smartphone sollen Media-Markt-Kunden künftig zielgenau zum gesuchten Artikel geführt werden. Die zugehörige App, die der Retailer jetzt in einem Pilotprojekt erprobt, soll auch bei der Abarbeitung von Inventur- und Online-Pickinglisten helfen.
Die App zeigt den Weg: Instore-Navigation als Pilotprojekt bei Media Markt
Die App zeigt den Weg: Instore-Navigation als Pilotprojekt bei Media Markt
Foto: Media-Saturn

Media Markt testet in Deutschland erstmals Anwendungen im Bereich Instore-Navigation und Location Based Services: Im hessischen Gründau-Lieblos können sich Kunden mit ihrem Smartphone per App punktgenau zum Wunschprodukt im Markt lotsen lassen und profitieren somit von einer schnelleren und einfacheren Produktsuche. Dies soll auch die Mitarbeiter im Verkauf entlasten, die so mehr Zeit für persönliche Beratungsgespräche erhalten. Gleichzeitig soll die App die Mitarbeiter bei der Inventur und dem Abarbeiten von Pickinglisten für Click & Collect-Bestellungen aus dem Onlineshop unterstützen.

Zur Realisierung verknüpft MediaMarkt gleich eine ganze Reihe innovativer Technologien: Zentrales Element ist die "Visible Light Communication"(VLC)-Technologie, die vom Projektpartner Signify bereitgestellt wird. Bei dem Verfahren senden intelligente Deckenleuchten ein moduliertes Licht mit für den Menschen unsichtbaren Identifikationscodes aus. Diese Lichtsignale werden von einer von MediaMarktSaturn in Zusammenarbeit mit einer von Novomind entwickelten App über die Kamera des Smartphones empfangen und ausgelesen. So ermöglichen sie die präzise Bestimmung des Kundenstandortes. Die App verknüpft diesen anschließend mit dem Standort des gesuchten Produktes und führt den Kunden dorthin. Damit die App die richtige Position des Produktes im Markt findet, wird dieses vorab von den MediaMarkt-Mitarbeitern mittels einer speziellen App gescannt, die es zugleich mit dem jeweils zugehörigen elektronischen Preisschild verknüpft. Bei diesem Prozess wird der Produktstandort automatisch durch die VLC-Technologie lokalisiert und dessen Koordinate im Marktplan der Kunden-App gespeichert. Zukünftig werden die Mitarbeiter dabei auch vom Inventurroboter Tory unterstützt.

Grundlage für viele weitere Einsatzmöglichkeiten

"Bei MediaMarktSaturn treiben wir den Ausbau von digitalen Lösungen auch am POS nachhaltig voran. In Gründau-Lieblos zeigen wir dabei einmal mehr, wie diese das Einkaufen von Grund auf verändern können. Gerade Location Based Services bieten unseren Kunden sowie uns als Händler und damit auch unseren Mitarbeitern völlig neue Erfahrungen und Mehrwerte", erklärt Sonja Moosburger, Geschäftsführerin der MediaMarktSaturn Innovationseinheit N3XT. "Instore-Navigation ist dabei für uns die Grundlage für viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Gleichzeitig bauen wir unsere Multichannel-Strategie weiter aus, indem wir das Beste aus der digitalen und analogen Welt verbinden."

"Die Möglichkeiten von Licht im Handel gehen weit über die reine Beleuchtung hinaus. Neben einer hochwertigen Ausleuchtung des Shops, die Kunden ein ansprechendes Shoppingerlebnis bietet, ermöglicht ihnen intelligente Beleuchtung darüber hinaus ein personalisiertes, komfortables Einkaufen. Zugleich werden damit die Mitarbeiter im Markt entlastet, indem wir sie beispielsweise bei der Erstellung von Pickinglisten von Onlinebestellungen unterstützen", sagt Kim-Van Blessin, End-User Marketing Manager Signify GmbH. "Es freut uns sehr, mit MediaMarkt in Deutschland dieses spannende Projekt zu realisieren und die Kunden bei ihrer Suche nach dem richtigen Produkt zu unterstützen."

Das Pilotprojekt in Gründau-Lieblos ist zunächst auf mehrere Monate angelegt. Neben der Produktsuche für den Kunden werden auch weitere Anwendungsfälle für die Marktmitarbeiter getestet, wie beispielsweise die Erstellung von Inventur- oder Pickinglisten für Onlinebestellungen, die im Markt vor Ort vom Kunden abgeholt werden. Die Geschäftsführung des Marktes sowie die Hauptverwaltung in Ingolstadt erhalten durch die gewonnenen Daten zudem zusätzliche Erkenntnisse, beispielsweise für das Category Management sowie für die zentrale Planung von Verkaufsflächen.

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