Missbrauch von Marken

Medikamente & Co. dominieren Spam-Inhalte

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Pharma-Produkte sind das unangefochtene Spitzenthema für Spammer. Über 70 Prozent des gesamten weltweiten Spam-Volumens entfallen auf unerwünschte Nachrichten rund um entsprechende Produkte, wie aus dem aktuellen Spam Report der McAfee Labs hervorgeht. Den Cyberkriminellen zugute kommen dabei nicht zuletzt Diskussionen über die Kosten von Medikamenten in den USA, worauf besonders "Canadian Pharmacy"-Spams über billige, angeblich kanadische Medikamente setzen. Dabei handelt es sich um ein prototypisches Beispiel einer typischen Spammer-Strategie: Markenmissbrauch, der den Müll-E-Mails Legitimität verleihen soll - dem Ruf der eigentlichen Marke aber massiv schaden kann.

Pharma-Produkte sind das unangefochtene Spitzenthema für Spammer. Über 70 Prozent des gesamten weltweiten Spam-Volumens entfallen auf unerwünschte Nachrichten rund um entsprechende Produkte, wie aus dem aktuellen Spam Report der McAfee Labs hervorgeht. Den Cyberkriminellen zugute kommen dabei nicht zuletzt Diskussionen über die Kosten von Medikamenten in den USA, worauf besonders "Canadian Pharmacy"-Spams über billige, angeblich kanadische Medikamente setzen. Dabei handelt es sich um ein prototypisches Beispiel einer typischen Spammer-Strategie: Markenmissbrauch, der den Müll-E-Mails Legitimität verleihen soll - dem Ruf der eigentlichen Marke aber massiv schaden kann.

Canadian-Pharmacy-Spams sind ein so manchen Nutzer schon seit Jahren verhasster Dauerbrenner im Spam-Business. "Offensichtlich haben die Spammer mit dem Thema 'Canadian Pharmacy' aber genug Erfolg, dass es sich weiterhin lohnt dies in Spam zu verwenden", meint Toralv Dirro, EMEA Security Strategist bei den McAfee Labs. Das dürfte damit zusammenhängen, dass immer neue Menschen weltweit das Internet nutzen, die noch nicht durch den langjährigen Empfang solcher Müll-Mails immunisiert sind.

"Canadian Pharmacy" als Dauerbrenner

Bei Canadian-Pharmacy-Spams wird letztendlich die Marke "Kanada" missbraucht. Die Nebenwirkungen der unseriösen Medikamentenwerbung sind den Cyberkriminellen dabei wohl egal. "Der Imageschaden ist natürlich gewaltig. Viele Menschen assoziieren mittlerweile 'Canadian Pharmacy' als Synonym für Pharma-Spam", erklärt Dirro. Leidtragende dieser Tatsache sind neben seriösen kanadischen Pharmaanbietern auch Land und Leute selbst, so die McAfee-Experten. Denn langfristig droht ihr Ruf stark zu leiden.

Beim Markenmissbrauch rund um Pharmaprodukte sind die Cyberkriminellen nicht zimperlich, wie der McAfee-Report zeigt. Massiv betroffen war etwa das kalifornische Therapeutic Research Center . In einer Phase Anfang Juli hat ein Prozent des globalen Spams sich den Namen des medizinischen Beratungsunternehmens zu nutze gemacht. Aber auch völlig pharmafremde Organisationen sind nicht vor Missbrauch gefeit. So haben Spammer zum Verkauf von Aphrodisiaka auch auf den guten Namen Chabad gesetzt - einer jüdischen Webseite, auf der Rabbiner spirituelle Führung bieten.

Massiver Markenmissbrauch auch für Malware

Aber nicht nur Pharma-Spammer setzen auf Markenmissbrauch. Ein aktuelles Beispiel dafür liefert Websense. Eine aktuelle Spam-Kampagne benachrichtigt User über ein angebliches Update zu Microsofts Outlook Web Access für den Web-Zugriff auf Exchange-Server. Die gefälschte E-Mail sei personalisiert und wirke so, als käme sie vom technischen Support, so Wensense. Der Link in der Nachricht wiederum sehe aus, als führe er zum OWA-System des jeweiligen Unternehmens - führt aber in Wahrheit auf eine Malware-Seite.

Ebenfalls zur Malware-Verbreitung missbraucht wird derzeit der Name des Spiels "Monopoly", so der McAfee-Report. Wer den angeblichen Spiel-Client für eine Online-Version herunterlädt, handelt sich in Wirklichkeit einen Trojaner ein. Bei der Malware-Verbreitung setzen Spammer auf einen Mix aus Missbrauch bewährter Marken und aktuellen Themen wie beispielsweise den Friedensnobelpreis für Barack Obama. (pte/rw)

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