Retailkette in Turbulenzen

Medimax-Chef wirft hin

02.04.2012
Erst vor einem Jahr war Matthias von Puttkamer vom Wettbewerber Promarkt zu Medimax-gewechselt, zum 31. März hat er die zu Electronic Partner (EP) gehörende Elektromarkt-Kette nun bereits wieder verlassen. Von Puttkamer habe Medimax „auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen“, teilte EP in einer Mitteilung mit. Der Retail-Fachmann war im Februar 2011 zu Medimax gestoßen und hatte dort die Position des Vertriebschefs eingenommen. Branchengeflüster zufolge verließ von Puttkamer Promarkt wegen der Integration des Online-Versender Myby.de und Meinungsunterschieden im Hinblick auf die Multichannel-Strategie des Unternehmens.
Weggang nach nur einem Jahr: Der ehemalige Medimax-Vertriebschef Matthias von Puttkamer
Weggang nach nur einem Jahr: Der ehemalige Medimax-Vertriebschef Matthias von Puttkamer

Erst vor einem Jahr war Matthias von Puttkamer vom Wettbewerber Promarkt zu Medimax-gewechselt, zum 31. März hat er die zu Electronic Partner (EP) gehörende Elektromarkt-Kette nun bereits wieder verlassen. Von Puttkamer habe Medimax „auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen“, teilte EP in einer Mitteilung mit. Der Retail-Fachmann war im Februar 2011 zu Medimax gestoßen und hatte dort die Position des Vertriebschefs eingenommen. Branchengeflüster zufolge verließ von Puttkamer Promarkt Ende 2010 wegen der Integration des Online-Versenders Myby.de und Meinungsunterschieden im Hinblick auf die Multichannel-Strategie des Unternehmens.

An der Online-Strategie der Retailkette kann von Puttkamers Weggang von Medimax jedenfalls nicht gelegen haben: Im Sinne der Abwarte-Strategie von EP betreibt Medimax bis dato kein aktives Engagement im E-Commerce. Für die EP-Tochter ist von Puttkamer aber bereits der zweite Top-Manager, den das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit verliert: Im vergangenen Herbst hatte der langjährige Medimax-CEO Martin C. Rusterholz die Elektromarktkette verlassen. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass bei der Expansion von Medimax derzeit wenig Fortschritte erkennbar sind: Im vergangenen Jahr standen fünf Medimax-Neueröffnungen drei Standortschließungen gegenüber und auch für das laufende Jahr wollte sich EP-Chef Jörg Ehmer beim Branchentreff der Verbundgruppe Mitte März nicht auf konkrete Wachstumspläne festlegen. Zum Vergleich: Die Konkurrenz-Kooperation Euronics plant für 2012 die Eröffnung von 12 weiteren Filialen, Expert sogar ganze 22 Neueröffnungen.

Die Elektromarkt-Branche ist durch die Bedrohung aus dem Onlinehandel mittlerweile an einem kritischen Punkt angelangt, wie neben den bekannten Problemen von Media-Saturn auch die Ende vergangener Woche ans Licht gekommenen Turbulenzen bei Promarkt zeigen. Händeringend suchen die Flächenmärkte nach Rezepten, um den Anschluss an Amazon, Cyberport und Notebooksbilliger nicht zu verlieren. Zwar erklärte EP-Chef Ehmer die Zurückhaltung der Verbundgruppe beim Thema E-Commerce unlängst damit, dass sich aus seiner Sicht „noch kein nachhaltig tragfähiges Konzept für eine Verbindung von stationärem Geschäft und Online“ erkennen lasse. Doch selbst im Vergleich mit den Wettbewerbern aus dem Kooperationsumfeld präsentiert sich Medimax eindeutig am uninspiriertesten.

Nach dem Weggang von Puttkamers soll nun der bisherige Medimax-Einkaufschef Olaf Heide den Vertrieb der Retailkette verantworten. Ergänzt wird der Medimax-Vorstand durch Karl Trautmann, der als Geschäftsführender Direktor auch für den Einkauf von EP zuständig ist, sowie durch EP-Chef Jörg Ehmer als Hauptverantwortlichen der Marktkette. (mh)

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