Aldi-Lieferant Medion hat sich offenbar übernommen und kurz nach Bekanntwerden der neuen Quartalszahlen für den deutschen PC-Markt eine Gewinnwarnung herausgegeben. Die Anleger zeigten sich derart geschockt, dass der Kurs der Medion-Aktie am Donnerstag früh zunächst um 35 Prozent einbrach.
"Insgesamt betrachtet, erweisen sich aus heutiger Sicht die noch zu Jahresanfang realistisch erscheinenden Umsatz- und Ergbenisziele als zu ehrgeizig", hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung der Konzernleitung.
Medion konnte sich im zweiten Quartal zwar wie im Vorjahr abermals an die Spitze im deutschen Notebook-Markt setzen, an frühere Absatzzuwächse aber nicht anknüpfen. Der Umsatz ist zwar um fünf Prozent auf 1,26 Milliarden Euro gestiegen, der Vorsteuergewinn aber um 14,7 Prozent auf 58,1 Millionen Euro geschrumpft.
Nach Steuern bleibt ein Gewinn von 33,9 Millionen Euro, vor einem Jahr waren es noch 39,2 Millionen Euro. Der operative Gewinn brach im Jahresvergleich Q2/03 und Q2/04 sogar um die Hälfte ein.
Um nicht noch mehr ins Trudeln zu geraten, hat das Unternehmen angekündigt, weiter an der Optimierung der Kostenstrukturen zu arbeiten und das Auslandsgeschäft zu forcieren. Der geplante Einstieg bei dem ebenfalls angeschlagenen östereichischen Anbieter Gericom wird indes neu überdacht. (kh)