Megakom GmbH will mit Erfüllung von Sonderwünschen bestechen

30.09.1999

POCKING: Den einzig wahren Weg zum Erfolg gibt es nicht: Während sich das Systemhaus ADA aus strategischen Gründen vom Distributor RFI trennt, stehen andere Systemhäuser in den Großhandels-Startlöchern. So zum Beispiel die Megakom GmbH in Pocking.Das Systemhaus kam zur Distribution wie die Jungfrau zum Kinde: Das große Einkaufsvolumen im Projektgeschäft brachte so günstige Konditionen mit sich, daß auch immer mehr Händler aus der Umgebung davon profitieren wollten. "Den Großhandel heute kann man aber ruhig getrennt vom Systemhaus sehen, denn wir beliefern definitiv nur Händler", versichert Martin Brandmeier, Sales Manager Distribution bei der Megakom Beratungs- und Vertriebsgesellschaft für Datenverarbeitung und Kommunikationstechnik mbH.

Göttliche Rechner

Die Distribution beschäftigt sich zum einen mit Komponenten. Vor allem stehen aber Build-to-order-PCs auf dem Programm, mit denen 80 Prozent des Umsatzes generiert werden. "Apollo" heißt die günstigere Variante mit No-Name-Produkten im Innenleben, "Olymp" - der Name läßt es schon erahnen - soll den gehobeneren Ansprüchen genügen. "Wir verkaufen durchschnittlich 400 bis 500 Einheiten pro Monat. Die No-Name-Linie geht besser, vor allem aufgrund der steigenden Speicherpreise suchen die Leute nach billigeren Geräten", erklärt Brandmeier.

Was seinen Großhandel von der Konkurrenz unterscheide: "Wir sind flexibel. Der Partner kann eigene Spezialkarten oder Sicherungsmedien anliefern, wir bespielen die PCs auch mit mitgebrachten Daten", will der Vertriebsmann die Vorzüge seines Unternehmens hervorheben. Durch die Verbindung zum Systemhaus sei außerdem viel Know-how im Bereich Netzwerktechnik vorhanden, Kunden könnten sich Netzwerke "steckerfertig" konfigurieren lassen. Für kleinere Partner übernehmen die Megakom-Techniker auch die Netzwerkinstallation beim Kunden. "Dabei arbeiten sie aber unter dem Namen des Händlers, dem wir auch Kundenschutz garantieren", stellt Brandmeier klar. Acht seiner Partner würden diesen Service bereits regelmäßig nutzen.

Abgrenzung zur Mutter

Brandmeiers Geschäft entstand im Grunde eher zufällig als geplant. "Nachdem die Händler aus der Umgebung immer öfter bei den Technikern aus dem Systemhaus einkauften, mußten wir uns irgendwann entscheiden, ob wir das Großhandelsgeschäft weiterhin nur halbherzig oder professionell betreiben", beleuchtet der Vertriebsmann die Historie. Inzwischen betrage der Umsatz in diesem Bereich pro Monat an die 600.000 Mark - und die Kunden verteilten sich bundesweit. "Zur Zeit haben wir 350 bis 400 regelmäßig kaufende Partner", berichtet Brandmeier weiter. Und fügt hinzu: "Kommenden April will Megakom an die Börse gehen, dann wird sich sicherlich auch der formale Status des Distributionsbereichs ändern." (via)

Probleme darin, daß sich Systemhaus und Distribution unter einem Dach befinden, sieht Martin Brandmeier nicht.

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