Mehr Fokus auf die Eigenmarken

03.02.2005
Der Reutlinger Distributor und Hersteller Krystaltech Lynx strafft seine Strukturen. Wie das Unternehmen mitteilt, habe das Management die strategische Entscheidung getroffen, die drei Geschäftsbereiche neu zu gewichten. Von Beate Wöhe

Trotz eines Jahresumsatzes von 248 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2003/04 (Ende 31. August 2004) und einem nach eigenen Angaben positiven Ergebnis, verhandelt das Management der Krystaltech Lynx Europe GmbH im Distributionsbereich mit zwölf Mitarbeitern über Auflösungsverträge. Es sei "kein weiterer Spielraum für Kostenreduzierungen vorhanden", meldet das Unternehmen.

Einkauf und Vertrieb sollen neu organisiert und das Sortiment von derzeit rund 600 auf etwa 400 Produkte zurückgefahren werden. Gleichzeitig will der Distributor seine Marktposition in den Produktbereichen Optical Storage, Festplatten, Mainboards und Grafikkarten auf europäischer Ebene ausweiten. "Damit entscheiden wir uns für ein extrem reaktionsschnelles, preis- und verfügbarkeitsoptimiertes Distributionsmodell, das sehr anpassungsfähig an zukünftige Marktentwicklungen sein wird", kommentiert Geschäftsführer Stefan Baumeister die Umstrukturierung.

Verstärkt will Krystaltech Lynx nun den Fokus auf die beiden Eigenmarken Lynx und Cebop legen. Das Lynx-Produktportfolio, bestehend aus Servern, Notebooks, PCs und Storage-Systemen, konnte nach Angaben des Unternehmens stark wachsen.

Einen Boom erwartet Krystaltech Lynx für die Consumer-Marke Cebop. Bei den MP3-Playern der Eigenmarke sei es nach Angaben des Unternehmens vor allem im vierten Quartal 2004 und im Januar 2005 sogar zu Lieferengpässen gekommen. Krystaltech Lynx sieht in diesem Segment einen wachsenden Markt und "die Marke Cebop reagiert darauf mit der Weiterentwicklung und dem Ausbau des Produktprogramms", so der Distributor.

Meinung der Redakteurin

Dass im Distributionsgeschäft nur durch permanente Kostenreduzierungen noch Geld verdient wird, bekommen alle Distributoren zu spüren. Ob die Entscheidung, sich mehr auf das Herstellergeschäft zu konzentrieren, richtig ist, bleibt abzuwarten. Lynx und Cebop mögen bei den bestehenden Kunden zwar bekannte Marken sein. Aber im MP3-Player-Geschäft zum Beispiel weht bereits jetzt ein eisiger Wind.

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