Chancengleichheit

Mehr Frauen hinter die Ladentheke

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Bis 2013 können Sie Ihren Laden noch freiwillig an Ihre Frau überschreiben. Dann wird die Quote gesetzlich festgelegt.
Weiblicher Aufsichtsrat - Symbolfoto
Weiblicher Aufsichtsrat - Symbolfoto
Foto: Christian Töpfer

Bis 2013 können Firmen freiwillig die Chefsessel mit Frauen besetzen. Wenn das nicht klappt, soll es die Quote richten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf des Bundesfamilienministeriums soll noch in diesem Jahr ins Kabinett eingebracht werden. Die 30 größten Konzerne lehnen die Forderung größtenteils ab. Auf dem dritten FidAR-Forum (Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte) diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik über die Thematik.

"Wir brauchen eine verbindliche gesetzliche Regelung, damit sich die Unternehmen wirklich bewegen", sagt Monika Schulz-Strelow, Präsidentin von FidAR, zur Eröffnung des Forums. Mehr Frauen in Führungspositionen sei keine Frage des Zeitgeists, sondern eine ökonomische Notwendigkeit. Nach dem Grundgesetz habe der Staat die Pflicht eine Gleichberechtigung durchzusetzen.

Die Bundesministerin der Justiz, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, sagte auf dem Forum: "Das Damoklesschwert eines Gesetzes mit verbindlichen Vorgaben schwebt weiter über den Unternehmen." Die Ministerin setze zunächst auf Selbstregulierung. Führe der bessere Weg nicht zum Ziel, sei die Politik gezwungen, den schlechteren zu beschreiten. "Ich glaube auch, dass die Wirtschaft dieses Ziel erreichen kann. Allen Beteiligten muss klar sein: Wenn den ersten positiven Signalen jetzt nicht deutliche Taten folgen, wird der Gesetzgeber handeln", sagt Leutheusser-Schnarrenberger.

Die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ist von der Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung überzeugt. "Nach zehn Jahren Selbstverpflichtung der Wirtschaft ist die Bilanz beim Thema Frauen in Führungspositionen ernüchternd." Deutschland werde den Wettbewerb um die klügsten weiblichen Köpfe verlieren. Der deutsche Mittelstand zeige den Konzernen vor, dass es funktioniert. "Wir sind uns in der Bundesregierung einig, dass der Anteil an Frauen in Führungspositionen in Großunternehmen zügig steigen muss." Von der Leyen hat einen Frauenanteil von 30 Prozent bis 2018 vor Augen.

Nach dem aktuellen Women-on-Board-Index von FidAR hat sich wenig geändert. Nach wie vor sind Frauen in den Aufsichtsräten und Vorständen der 160 DAX, MDAX, SDAX und TecDAX-Unternehmen unterrepräsentiert. "Es muss selbstverständlich werden, dass Frauen sich die Macht mit Männern auf allen Ebenen eines Unternehmens gleichberechtigt teilen", erklärt Leutheusser-Schnarrenberger das gesellschaftliche Ziel der Frauenquote. (pte/haf)

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