Mehr Partnergeschäft erwartet

17.07.2006
Die akquierten Jboss-Lösungen und das wachsende Open-Source-Geschäft wird den Channel bei Red Hat beleben, meint der EMEA-Vizepräsident des Unternehmens Werner Knoblich.

Von Alexander Roth

Red Hat erwartet nach der Übernahme des Middleware-Spezialisten Jboss eine Ausweitung des Partnergeschäfts. Wie EMEA-Vizepräsident Werner Knoblich Anfang Juli 2006 betonte, könne der Open-Source-Spezialist dank des erweiterten Portfolios ab sofort als "Plattformanbieter" auftreten. Das Geschäft mit den neuen hauseigenen Jboss-Lösungen, wie etwa den Applikations-Servern, beinhalte enormes Potenzial für Systemintegratoren, so Knoblich weiter.

Dabei berge nicht nur der für Firmen kostengünstigere Wechsel auf eine Open-Source-Middleware- Lösung Geschäftspotenzial: Viele Entwickler nutzten bereits Jboss-Architekturen für Testzwecke, ohne Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen. Nunmehr gelte es für den Linux-Anbieter und seine Partner, daraus Kapital zu schlagen. Am wichtigsten sei es dabei, den richtigen Ansprechpartner im Unternehmen zu finden.

Wie Knoblich betonte, will Red Hat das reine Maintainance-Geschäft mit Server- und Desktop- Betriebssystemen aber nicht vernachlässigen. Aus dem Privatkundenumfeld habe sich der Linux-Anbieter vorerst zurückgezogen - dagegen sehe Red Hat großes Potenzial in der eigenen "Xen"-Virtualisierungslösung. "Wenn es um IT-Sicherheit geht, ist das virtuelle Trennen von Anwendungen ein heißes Thema", sagte Knoblich.

"Wir sind Hersteller und kein Consulter"

Der EMEA-Verantwortliche verwies zudem auf die aktuellen Geschäftszahlen von Red Hat. Während der Quartalsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent auf zuletzt 84 Millionen Dollar anstieg, beläuft sich das Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft nach wie vor auf rund zwölf Millionen Dollar. Diese Lücke überlasse der Open-Source-Spezialist seinen Partnern. Knob-lich "Wir sind ein Hersteller und kein Consulting-Unternehmen." So plane die Geschäftsführung auch, die Anzahl der deutschen Wiederverkäufer von derzeit etwa 20 eng kooperierenden "Advanced Partnern" auf etwa 30 zu erhöhen.

Red Hat werde auch nicht wie andere Hersteller das Servicegeschäft ausbauen, so Knoblich weiter. Auf die Frage, wie er denn die Ankündigung von Oracle-Chef Larry Ellison beurteile, dass der Konzern in Konkurrenz zu Red Hat und anderen Linux-Anbietern bald auch Open-Source-Beratung und -Service anbieten wolle, sagte Knob- lich: "Larry kann machen, was er will - ich sehe das emotionslos."

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