Mercer: Deutsche telefonieren zu wenig mobil

03.03.2006
Im europäischen Mobilfunkmarkt ist Deutschland Nachzügler, so das Ergebnis einer Studie von Mercer Management Consulting. Aufholbedarf bestehe

Im europäischen Mobilfunkmarkt ist Deutschland Nachzügler, so das Ergebnis einer Studie von Mercer Management Consulting. Aufholbedarf bestehe bei den mobilen Sprachminuten, nicht in der Mobilfunkpenetration, erklären die Analysten.

Während hier zu Lande pro Teilnehmer und Monat im Jahr 2004 durchschnittlich rund 45 Minuten abgehende Gespräche gemessen wurden, waren es in England 88 Minuten und in Frankreich sogar 144 Minuten. Ähnlich sieht es bei der Sprachnutzung des Mobiltelefons in Relation zur Festnetznutzung aus. So wurde in Frankreich und in Spanien im Jahr 2004 mit dem Handy etwa halb so viel telefoniert wie über das Festnetz. In Deutschland werden nicht einmal ein Viertel der Gespräche über das Mobilfunknetz geführt.

Wesentliche Ursache hierfür sind die hohen Preise. Die durchschnittliche Mobilfunkminute ist in Deutschland laut Mercer fast fünf Mal teurer als die Festnetzminute. In Frankreich beläuft sich dieser Wert auf lediglich 1,8. Trotz des niedrigeren Preisniveaus erzielten Mobilfunkanbieter in Europa im Jahr 2004 einen durchschnittlichen monatlichen Umsatz pro Kunde von rund 30 Euro. In Deutschland waren es nur 24 Euro.

Mehr Mobilfunknutzung unterwegs und die Substitution des Festnetzes könnte die Nutzungsdauer um bis zu 14 Prozent pro Jahr steigern, glaubt Mercer. Bis zum Jahr 2010 ist damit eine Umsatzsteigerung pro Kunde auf 28 Euro im Monat möglich. (haf)

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