Messe mit Stil

29.05.2006
Auf der diesjährigen "High End 2006" in München stellten 210 Hersteller auf 14.000 Quadratmetern ihre neuesten Produkte vor. Ausgefallenes und Exotisches waren vertreten, vom futuristischen Lautsprecher bis zur hochwertigen Dockingstation für den iPod.

Von Hans-Jürgen Humbert

Der Messe "High End" in München haftet immer noch der Ruf an, nur für gut betuchte Audio- und Video-Freaks Interessantes zu bieten. Das ist zwar im Prinzip richtig, aber die Hersteller haben nun auch Leute mit kleinem Geldbeutel entdeckt.

Ein großes Thema der diesjährigen High End war DAB (Digital Radio Broadcasting), allgemein als Digital Radio bekannt. Digitale Radioübertragung bietet viele Vorteile: Neben einem absolut rauschfreien Empfang lassen sich digital auch Zusatzinformationen, wie beispielsweise Titel und Interpret, übermitteln. Auch zeitversetztes Radiohören ist damit kein Problem mehr. Bis zu 30 Minuten kann man bei einigen Modellen "zurückspulen".

Wer gerne Sendungen mitschneidet, erlebt einen ungeahnten Komfort: Gerade gehörte Titel können einfach zurückgespult und anschließend auf einer Speicherkarte verewigt werden. Mittels USB-Anschluss lassen sich die Musikdaten anschließend zudem auf den PC übertragen. Die eben genannten Merkmale besitzen aber nur die teureren Modelle. Zwar sind auch preiswerte Einstiegsgeräte mit einem USB-Port ausgerüstet, über den lassen sich aber keine Audiodaten übermitteln. Er dient einzig dazu, das Betriebssystem des Gerätes auf den neuesten Stand zu bringen. Die Preise für diese Geräte halten sich erfreulicherweise im normalen Rahmen. So kostet beispielsweise das Einstiegsmodell im Retro-Look der Firma Pure knapp 100 Euro.

Das größte Manko des digitalen Radios ist jedoch eine mangelhafte Abdeckung mit Sendern in Deutschland. Nur in Großstädten, wie beispielsweise in München, ist ein Empfang möglich.

Hi-Fi-Hersteller haben bislang um eine PC-Anbindung ihrer Geräte einen großen Bogen gemacht. Heute gehört ein USB-Anschluss aber schon fast zur Standardausrüstung bei Mini-Anlagen. Und auch der iPod gewinnt im Hi-Fi-Segment immer mehr an Boden. Nach eigenen Verstärkern für den Musik-Winzling, die meist von unbekannten Herstellern auf den Markt gebracht werden, haben nun auch renommierte Musikanlagenbauer das Multimedia-Genie entdeckt. Auf der Messe stellte beispielsweise Denon eine eigene Dockingstation zur Anbindung an ihre Anlagen vor.

Heimkino in HDTV

Vom herkömmlichen Fernsehen sprach auf der High End niemand mehr. Was gezeigt wurde, war HDTV in Reinkultur. Flachbildschirme oder Beamer - hier schieden sich noch die Geister. Panasonic stellte einen riesigen Flachbildschirm mit 65-Zoll-Bilddiagonale vor. Wer es noch größer mag, muss zum Beamer greifen. Mit dem richtigen Sound-Equipment erhält der Anwender auch im Wohnzimmer das vollkommene Kinoerlebnis. Allerdings muss er dafür auch tief in Tasche greifen. Der einzige Nachteil der neuen Technik: Es gibt noch zu wenig Content. Nur mit HDTV-Inhalten fahren die neuen Anlagen zur vollen Leistung auf. Bei herkömmlichen Fernsehbildern ist der Eindruck aber eher flau und pixelig.

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