Messerknecht-Meister: Guter Start nach Konsolidierung im letzten Jahr

24.04.1998

BREMEN: Das Systemhaus Messerknecht-Meister gibt es erst seit Anfang 1997. Doch der Ableger des norddeutschen Traditionsunternehmens Messerknecht macht sich recht gut im Bereich der Anbieter für Informations- und Kommunikationstechnologie. Die Umsätze steigen, ein Drittel der Gelder fließt bereits durch die Dienstleistungsbereiche in die Kassen.Es gibt sie wirklich noch: Traditionshandelsunternehmen, die nur wenig jünger sind als unser Jahrhundert und die den Sprung in die IT-Branche erfolgreich wagten: 1908 gründete Diedrich Messerknecht unter seinem Namen eine Papierhandlung und Buchdruckerei in Bremen. Durch vorsichtige Aufkäufe und Konsolidierung einzelner Unternehmens-bereiche, wie beispielsweise dem Zusammenschluß von Meister Computer-Partner, der Messerknecht Datensysteme und der Messerknecht CIM Consulting & Vertrieb zur "Messerknecht-Meister Informationssysteme GmbH" Anfang letzten Jahres, haben sich die Nordlichter in ihrer Region ein festes Standbein in der turbulenten IT-Szene geschaffen. Dabei ist auch dieses Unternehmen fest in der Hand der Messerknecht-Familie geblieben: Sprecher der Geschäftsführung ist der 35jährige Stefan Messerknecht.

Das Systemhaus für Informations- und Kommunikationstechnologie bietet mit seinen 150 Mitarbeitern Gesamtlösungen aus Hardware, Software, Support, Training und Services an. Dabei bleibt die Betonung auf dem Regionalgeschäft: "Wir bedienen unseren norddeutschen Mittelstandsmarkt mit betriebswirtschaftlichen Anwendungen im Handels- und Dienstleistungsbereich, Lösungen für Produktion und Konstruktion in Fertigungsunternehmen sowie die Geldinstitute der Region", erklärt Alexander Ruoff, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, die Fokussierung des Betriebs. Der Vertrieb erfolgt direkt, das Supportgeschäft wird über Partner abgewickelt. 60 Mitarbeiter, so betont der Vertriebsmann, seien allein in den technischen Service- und Systemintegrationsteams des Unternehmens tätig.

Überregionale Ambitionen gibt es wenig

Über die Grenzen Norddeutschlands hinaus hat das Unternehmen offenbar nur wenig Ambitionen: Überregional vertreiben die Bremer nur ihre eigenen Softwarelösungen "ShowSoft" und "SeeSped". Doch gerade diese beiden Eigenproduktionen scheinen Stefan Messerknecht besonders am Herzen zu liegen - kein Wunder, sie sollen sich gleichermaßen für Schöngeister, Seemänner und Fußballfans eignen. "ShowSoft ist Marktführer bei deutschen Theatern, bietet Module für Kartenverkauf und Abonnementsverwaltung, Kassenabrechnung mit Verbindung zu betriebswirtschaftlicher Software", beschreibt er das eine der beiden Softwarepakete. Doch der Markt für das Produkt ist so begrenzt wie die Zahl der großen Theater in Deutschland, die sich ein solches System leisten können. Deshalb setzt der Unternehmer auf eine weitere Zielgruppe für ShowSoft: nämlich Bundesligavereine. Das zweite überregional angebotene System ist See-Sped für See- und Luftfrachtspediteure.

Im laufenden Jahr wird vergrößert

Im Geschäftsjahr 1997 verbuchten die Bremer einen Umsatz von 46 Millionen Mark, und das Unternehmen arbeitet profitabel, wenn der Unternehmenssprecher das Ergebnis auch nur als "befriedigend" bezeichnet. Für 1998 visiert Messerknecht im Hinblick auf die Hoffnungsträger Telekommunikation, Euro- und Jahr-2000-Umstellung "steigende Umsätze" und "mehr Mitarbeiter" an, mit dem Verlauf des ersten Quartals ist man "sehr zufrieden". (du)

Geschäftsführer Stefan Messerknecht: Der 35jährige leitet - getreu der Familientradition - die Messerknecht-Meister Informationssysteme GmbH.

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