MGE kämpft um Unabhängigkeit

25.05.2000
Um unabhängig zu bleiben und nicht im Sog der Konsolidierung unterzugehen, stemmt sich MGE mit dem zweiten Management-Buyout innerhalb von vier Jahren gegen die allgemeine Fusionitis im USV-Markt.

Es ist kaum einen Monat her, da hat American Power Conversion sich das britische Unternehmen Advance Power einverleibt, um mit Highend-Geräten für die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) in dem Boommarkt Telekommunikation und Internet mitzumischen. Nummer zwei, das 1999 aus der Fusion von BTR und Siebe entstandene britische Unternehmen Invensys, kann seine Position im USV-Markt laut MGE-Deutschlandchef Pierre Berger nur durch Zukauf kleinerer Unternehmen halten. Der franzö-sische Schneider-Electric-Ableger MGE UPS Systems, nach eigenen Angaben Nummer drei weltweit, "will", so Berger, "aus eigener Kraft wachsen". Denn wie Berger es sieht, sind bisher fast alle, die sich auf einen starken Partner eingelassen haben, untergegangen oder unbedeutend geblieben.

Seit MGE 1996 als Management-Buyout aus der USV-Sparte von Merlin Gerin, einer Tochterfirma des französischen Elektronikdistributors Schneider Electric, hervorgegangen war, hat sich der Umsatz auf zuletzt knapp vier Milliarden Franc mehr als verdoppelt. Jetzt zieht sich der bisherige Hauptanteilseigner, die Fondsgesellschaft EPC Investment Capital, aus dem Unternehmen zurück. "Der Rückzug von EPC ist der natürliche Lauf der Dinge", so Berger. "Nachdem die Anteilseigner von EPC ihren Einsatz etwa verzehnfacht haben, wollen sie auch etwas von ihrem Gewinn haben." In einem zweiten Management-Buyout gehen die 71 Prozent der Anteile von EPC zu jeweils einem Drittel an die MGE-Mitarbeiter, den britischen Lebensversicherer Legal & General und an die niederländische Bank ABN Amro. Dabei kam es MGE vor allem darauf an, unabhängig zu bleiben, um sich möglichst schnell auf veränderte Marktsituationen einstellen zu können. Jeder Mitarbeiter hat Berger zufolge das Recht, sich "in großem Umfang" an dem Unternehmen zu beteiligen.

Schon gibt es Spekulationen, dass der MGE-Buyout die Konsolidierung im USV-Markt weiter vorantreibt. Aber für Berger ist klar, dass der Markt sich schon seit langem konsolidiert, woran auch dieser zweite Management-Buyout seines Unternehmens nichts ändert. Denn ihm zufolge ist der Marktanteil der Top-Vier in den letzten fünf Jahren von weniger als 50 auf über 65 Prozent gewachsen. (kh)

www.mgeups.com

www.apcc.com;

www.adva.net

www.invensys.com

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