Ergänzung zu Windows XP

Microsoft ab 2006 mit eigenem Virenschutz?

Schon länger wird in der IT-Branche erwartet, dass Microsoft mit einer eigenen Anti-Virus-Software als Ergänzung zu seinem Betriebsystem Windows XP in den Markt geht. Besorgte Mienen bei Symantec, Mc Affee und andrere mehr gehören dabei zu jener ritualisierten Mimik, die unweigerlich bei diesem Thema festzustellen ist.

Schon länger wird in der IT-Branche erwartet, dass Microsoft mit einer eigenen Anti-Virus-Software als Ergänzung zu seinem Betriebssystem Windows XP in den Markt geht. Besorgte Mienen bei Symantec, McAffee und anderen mehr gehören dabei zu jener ritualisierten Mimik, die unweigerlich bei diesem Thema festzustellen ist.

Doch nun könnte es sein, dass sich Anbieter von Sicherheitssoftware ernsthaft überlegen müssen, wie sie auf den Markteintritt Microsofts reagieren. Denn Microsofts Technikvorstand Craig Mundie kündigte in einem Interview mit der "Financial Times Deutschland" an, es sei denkbar, "dass wir bei künftigen Überlegungen zu der Einschätzung kommen, dass bestimmte Teile der Anti-Virus-Software zum Betriebssystem gehören sollten". Explizit meinte er Windows XP als das zu schützende Produkt, so dass die kommende Version ("Longhorn"), die für das Jahr 2006 angekündigt ist, in Frage käme.

Was Microsoft in Sachen Anti-Virus-Software zu bieten hat, stammt von dem 2003 übernommenen rumänischen Anti-Virus-Softwareanbieter GeCAD.

Ein Eintritt in den stark wachsenden Markt für Anti-Virus-Software würde Microsoft zwar zu einem unübersehbar wichtigen Wettbewerber etablierter Anbieter machen, müsste aber aus Wettbewerbsgründen diverse Kartellbehörden auf den Plan rufen. Denn diesen dürfte eine Bündelung von Betriebssystem und Sicherheitssoftware angesichts der Quasi-Monopol-Stellung der Redmonder bei Desktop-Rechnern kaum schmecken. Dazu Mundie: "Wenn wir neue Bedürfnisse erkennen, werden wir auch künftig unsere Produkte entsprechend ergänzen."

Microsoft muss seit kurzem in der EU aus Wettbewerbsgründen das Betriebssystem Windows ohne den Media Player ausliefern. Nur so könnten Wettbewerber im Geschäft mit Video- und Musiksoftware geschützt werden, so die EU. (wl)

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