Mobile-first, Cloud-first

Microsoft-Chef Nadella versucht Neustart bei Windows-Konzern

11.07.2014

Botschafter einer neuen Welt

In einem Interview mit dem Technologie-Blog "The Verge" betonte Nadella, das Rennen sei aus seiner Sicht aber noch nicht gelaufen. Es würden zwar mehr Smartphones als PCs verkauft und er sei sich des Unterschieds zwischen einer Milliarde und 300 Millionen Geräten bewusst. "Aber 300 Millionen sind 300 Millionen." Für den Konzern sei es jetzt entscheidend, die Verbraucher zu überzeugen, dass sie Microsoft eine Chance auch in ihrem privaten Alltag geben.

Nadellas neuer Kurs bräuchte nicht unbedingt eine eigene Mobil-Plattform wie Windows Phone und nicht unbedingt den von Ballmer für 3,7 Milliarden Dollar gekauften Handy-Hersteller Nokia. Nadella führte früher Microsofts Cloud-Geschäft, er ist so etwas wie der Botschafter der neuen Welt innerhalb der Führungsriege in Redmond. So hatte er auch keine Scheu, Ballmers Definition durchzustreichen, Microsoft sei ein Anbieter von "Geräten und Diensten" einfach durchzustreichen. Nadellas Microsoft soll eine Plattform für alle Geräte und Dienste aller Anbieter sein.

Das Technologie-Magazin "Wired" vermisste jedoch einen konkreten Plan hinter Nadellas Worten. Als Apple Mitte der 90er Jahre am Boden lag, habe Steve Jobs den iMac als Symbol für den Neuanfang präsentieren können. In Nadellas sechsseitigem Brief habe es hingegen wenig konkrete Informationen gegeben, die die Microsoft-Mitarbeiter mobilisieren könnten. (dpa/mb)

Zur Startseite