Microsoft Corp.

24.04.1998

WASHINGTON: Das Gates-Imperium macht Zugeständnisse im Kartellstreit mit der amerikanischen Regierung: So teilte Microsoft jetzt mit, daß die PC-Hersteller beim neuen "Windows 98" keine bestimmte, vom Unternehmen vorgegebene Liste von Internet-Sites auf dem Sichtschirm abbilden müssen. Dieser sogenannte "channel bar" erlaubt es Anwendern, ein Internet-Programm mit einem Mausklick auszuwählen. Die von Microsoft favorisierte Liste soll zwar erstmal im Speicher bleiben, bei den nächsten Versionen aber ganz verschwinden. Um den offiziellen Vorwürfen der US-Regierung entgegenzuwirken - Microsoft wolle seine Monopolstellung ausnutzen - hatte der Softwarekonzern schon andere seiner Vorgaben wieder zurückgenommen. Beispielsweise müssen Internet-Servicefirmen jetzt nicht mehr den Microsoft-Browser hervorheben.Aber nicht nur von Regierungsseite hagelt es Hiebe, auch die Presse ist nicht gut auf den Softwaregiganten zu sprechen: Die Tageszeitung "Los Angeles Times" deckte jetzt auf, daß in einer gezielten Werbekampagne "spontane und mit Lob gespickte Texte" über Microsoft in die Medien geschmuggelt werden sollten. Die scheinbar objektiven Leitartikel, Berichte und Stellungnahmen kamen aber von Microsofts PR-Strategen. Das Unternehmen dementierte diesen Plan zwar nicht, betonte aber, "daß es sich dabei lediglich um einen zur Zeit diskutierten Vorschlag handelt". (ch)

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