Microsoft Corp.

14.01.1999

PARIS/MÜNCHEN: In den internationalen Führungsetagen der Wirtschaft macht sich Mißtrauen gegenüber Microsoft breit. Eine Umfrage der Marktforschungs- und Beratungsgesellschaft Giga Information Group Inc. unter Managern ergab, daß Microsoft der mit Abstand unglaubwürdigste High-Tech-Hersteller ist. Danach haben 59 Prozent der Befragten kein Vertrauen in die Ankündigungen der Gates-Company. Dem neuen Duo American Online (AOL) und Netscape vertrauen hingegen 86 Prozent der Befragten. Oracle und IBM bringen es auf 87 Prozent Vertrauensvorschuß. Sun, Hewlett-Packard, Compag und Intel werden gar von 98 Prozent der Führungskräfte ernst genommen.Das Mißtrauen könnte für Microsoft Konsequenzen haben: So gaben 58 Prozent der Führungskräfte an, über Alternativen zu Microsoft-Programmen nachzudenken und bei vergleichbaren Möglichkeiten die Plattform wechseln zu wollen. Als die von der Wirtschaft gewünschte Alternative nennen die meisten das Unix-Betriebssystem Linux. Untersuchungen zufolge stellt es mit mehr als 500.000 Auslieferungen 1998 und einem Plus von über 200 Prozent das am schnellsten wachsende Segment des Marktes für Serverbetriebsysteme dar. Microsoft führt mit über 1,2 Millionen Windows NT-Auslieferungen nach Stückzahlen zwar an, aber die Zuwachsrate fiel mit 27 Prozent vergleichsweise

niedrig aus.

Die amerikanische Verbraucherschutzorganisation "Consumer Federation of America" (CFA) wirft Microsoft zudem vor, in den vergangenen drei Jahren abkassiert zu haben: Die Company habe zwischen 35 und 45 Dollar zuviel für das Betriebssystem Windows verlangt, heißt es in dem Bericht. Die überhöhten Preise seien eine Folge der marktbeherrschenden Stellung von Microsoft. (mf)

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