Microsoft drückt mit ZAK die Total Cost of Ownership

25.04.1997

HOUSTON: Trends und neue Ideen aneignen und möglichst exklusiv besetzen. Das dürfte ein wichtiges Erfolgsrezept von Microsoft sein. Nicht anders zeichnet es sich jetzt mit der Diskussion um die "Total Cost of Ownership" (TCO) von IT-Anwendungen ab.

Die Gates-Company gehörte bislang kaum zu denjenigen, die die Betriebskosten etwa von Client/Server-Systemen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen gestellt haben. Das Unternehmen scheint jedoch flexibel genug zu sein, derartige Markttrends schnell aufzugreifen und in Produkte umzusetzen. CEO Bill Gates faßt sein Tun in diesem Bereich unter dem Etikett "Zero Administration Windows" zusammen. "Unser Ziel ist: Wenn man den Server verwaltet, gibt es beim Client eigentlich nichts mehr zu tun", definiert Gates. Vereinfachte Client-Oberflächen und automatische Software-Distribution lauten seine Rezepte. Die entsprechende Lösung namens "Zero Administration Kit for Windows" (ZAK) ist momentan in der Betaphase. Mit diesem Add-On für Windows 95 und NT läßt sich laut Gates ein System so konfigurieren, daß jeder Client ein individuelles Profil erhält. Wenn sich ein bestimmter Anwender anmeldet, öffnet sich bei ihm beispielsweise automatisch ein Browser oder eine andere Anwendung. Task Bar, Start-Knopf werden vom Administrator - je nach Aufgabengebiet des Anwenders - individuell zugeteilt oder vorenthalten, ebenso wie alle anderen Anwendungen, und zwar durch einfaches Drag-and-Drop auf dem Server.

Microsoft strebt auch hier - wie nicht anders zu erwarten - ein Monopol an, weswegen ZAK laut Gates bereits in einigen Monaten kostenlos über das Internet erhältlich sein wird - rechtzeitig zur angekündigten Markteinführung des NetPCs von Intel, Compaq und Microsoft im Herbst. 1998 wird ZAK dann Bestandteil von Windows NT 5.0 sein. Der NetPC stellt die ideale Hardware-Komponente von Zero Admin Windows dar; ZAK läuft aber auch in herkömmlichen Client/Server-Umgebungen. (ld)

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