Ab dem 1. Juli 2004 integriert Microsoft Partner des Geschäftsbereichs Business Solutions in ein weltweit einheitliches Partnerprogramm. Ab dann gilt für MBS-Partner auch ein neues Solution Provider Agreement (SPA) für Software und Services, das einheitliche Konditionen in einzelnen Regionen vorsieht. Diese Konditionen sind den Angaben zufolge losgelöst von dem Engagement der Wiederverkäufer für Kompetenzen im Rahmen des Microsoft-Händler-Programms. Bestehende MBS-Partner (Stichtag 30. Juni 2004) können noch bis Juli 2005 mit ihrer aktuellen Vereinbarung Lösungen vertreiben oder ab Juli 2004 auf das neue Solution Provider Agreement umsteigen.
Zertifizierungen für XAL und Apertum zählen nicht
Zum 1. Juli führt Microsoft im Geschäftsbereich Business Solutions erstmals auch die Gold-Certified-Stufe ein. Für den Status benötigen MBS-Partner wie alle anderen Microsoft-Händler auch 120 Punkte, die sie über Kompetenzen, Referenzen und Umsatz erzielen können. Die Unterschleißheimer gehen davon aus, dass 50 der bestehenden 200 MBS-Partner die höchste Stufe erklimmen. Die höchstmögliche über den Lizenzumsatz zu erreichende Punktezahl liegt bei 60 für eine Million Dollar. Ab Sommer 2004 zieht Microsoft den Umsatz der vergangenen zwölf Monate für die Einstufung der bestehenden MBS-Partner ein.
Im Rahmen der Integration des MBS-Channel in das einheitliche Partnerprogramm können ab Juli 2004 alle Microsoft-Partner die neue Kompetenz Microsoft Business Solutions erwerben. Hierzu müssen sie für mindestens eine ERP- und/oder CRM-Lösung von Microsoft die Anforderungen des Partnerprogramms erreichen. Dazu zählen die Erstellung eines Unternehmensprofils, drei Kundenreferenzen pro Jahr sowie eine erfolgreich abgelegte Zertifizierung für eine der Lösungen. Zertifizierungen für das abgekündigte ERP-Paket "Apertum" und das Lowend-Produkt "XAL" zählen dabei allerdings nicht. Bestehende MBS-Partner haben zwölf Monate Zeit, um die Kompetenzanforderungen zu erfüllen.
Microsoft konsolidiert MBS-Auftragsannahme
Deutsche Partner des Microsoft-Geschäftsbereichs Business Solutions (MBS) können ihre ERP-Module künftig nicht mehr in der ehemaligen Navision-Zentrale bestellen. Mit der Integration des MBS-Channel zum 1. Juli 2004 in das Microsoft-Partnerprogramm verlegt die MBS ihre Auftragsannahme von Hamburg nach Dublin in Irland. Der MBS-Standort in Hamburg bleibt bestehen.
Die Gates-Company verlagert allerdings nicht nur die Distributionsaufgaben für MBS-Software der deutschen Niederlassung, sondern konsolidiert diese weltweit in drei Regional Operation Centern (ROC). Dublin betreut somit alle MBS-Partner aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Das Great-Plains-Hauptquartier in Fargo übernimmt Nord- und Lateinamerika, das ROC in Singapur Asien und den Pazifik-Raum.
Meinung des Redakteurs
Microsoft beseitigt die Sonderstellung der Business-Solutions-Partner, ohne deren spezifischen Anforderungen zu vernachlässigen. In einem Jahr gilt dann endgültig Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit für alle Partner im Microsoft-Channel.