Microsoft: IT-Unternehmen fehlt in Deutschland Nachwuchs

29.11.2005
"Der IT-Branche fehlen pro Jahr mehrere tausend qualifizierte Hochschulabsolventen", sagte Jürgen Gallmann, Chef von Microsoft Deutschland und Vorstand

"Der IT-Branche fehlen pro Jahr mehrere tausend qualifizierte Hochschulabsolventen", sagte Jürgen Gallmann, Chef von Microsoft Deutschland und Vorstand der Initiative D21, anlässlich der Vorstellung der D21-Unfrage "Wettbewerbsvorteil Bachelor? Neue Chancen für den IT-Standort Deutschland durch die Europäisierung von Studienabschlüssen".

D21 und der Beratungsfirma Accenture wollten von 70 führenden IT-Unternehmen. Accenture beziehungsweise D21 wissen: "Wie gut qualifiziert sind die deutschen Absolventen und Absolventinnen der Informations- und Kommunikationstechnik? Wie gefragt sind die neuen Abschlüsse Bachelor und Master, die im Rahmen der in Bologna verabschiedeten europäischen Hochschulreform vor fünf Jahren eingeführt wurden?"

30 Prozent der befragten Unternehmen antworteten, dass sie wegen des geringen Angebots in Deutschland Absolventen aus dem Ausland einstellen. Die bekannten Nachwuchssorgen der Branche seien bis heute nicht behoben. Die Menge qualifizierter Absolventen und Absolventinnen bewerteten die Unternehmen als zu gering.

Die Umfrage ergab weiterhin, dass die deutschen IT-Unternehmen im Moment "ein zwiespältiges Bild von den neuen Abschlüssen Bachelor und Master" haben. Mit deren Akzeptanz sei es nicht weit her. So bevorzugen gegenwärtig 40 Prozent der Unternehmen das Diplom, weitere 40 Prozent hielten die Frage des Abschlusses für irrelevant. Nur elf Prozent achten bei Einstellungen gezielt auf Bachelor und Master Ausschau. Das gelte vor allem für Unternehmen mit weniger als 200 Mitarbeitern.

Allein bei der fachlichen und methodischen Kompetenz bescheinigten die Unternehmen den neuen Studiengängen eine adäquate Ausbildung. Doch wirklich erkennbare qualitative Verbesserungen gegenüber den "alten" Studiengängen mochten sie bei der ersten Absolventengeneration nicht entdecken. So bescheinigten 53 Prozent der befragten Unternehmen den Absolventen und Absolventinnen eine stärkere Praxisorientierung, aber nur vier Prozent meinten, dass sie über bessere Fachkenntnisse verfügen.

Beklagt wurde, dass die Ausbildung wichtiger "Soft Skills" in der Regel den Unternehmen überlassen bleibe. Wie Universäten "soft skills" trainieren sollen, sagten die befragten Unternehmen nicht. (wl)

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