Marktüberblick: Hyper-V holt schnell auf

Microsoft jagt VMware

07.12.2011
Von Hartmut  Wiehr

Besonders hervorzuheben an den Ergebnissen des V-Index ist folgende Aussage: 38 Prozent der Befragten sagten, sie wollten ihre derzeitige Virtualisierungsplattform gegen eine andere austauschen. Als Hauptgrund dafür wurden die bisherigen Kosten genannt (58,9 Prozent). 47,4 Prozent verweisen auf die Features, die alternative Hypervisoren inzwischen aufweisen und 46,8 nennen das bisherige Lizenzmodell als Grund für den geplanten Wechsel.

Microsoft: Von Null auf 23 Prozent

VMware wurde nicht explizit erwähnt bei diesen Antworten, aber die Sache ist eindeutig: Alles verweist auf den Marktführer und seine gegenwärtige Situation. VMware hat sehr viele Kunden dadurch gewonnen, dass man als erster Anbieter auf dem Markt für die Virtualisierung von x86-Servern präsent war und laufend neue Funktionen nachschieben konnte. Doch mittlerweile haben vor allem Microsoft und Citrix ihre Angebote technisch aufgebessert. Und sehr viele Kunden sind nicht mehr mit den teuren Lizenzierungsmodellen von VMware einverstanden. Vor kurzem wurde der Marktführer sogar von aufgebrachten Anwendern zu einer Kurskorrektur bei den Lizenzen gezwungen.

Für viele Unternehmen besonders interessant: Im Gegensatz zu anderen Anbietern verschenkt Microsoft seinen Hypervisor als Zugabe zum Betriebssystem. Allein dadurch bedingt werden bisherige VMware-Kunden abspringen, vor allem dann, wenn sie nicht den kompletten Funktionsumfang von VMware-Produkten benötigen.

Der V-Index von Veeam liefert aktuelle Zahlen über die Marktanteile bei Virtualisierung.
Der V-Index von Veeam liefert aktuelle Zahlen über die Marktanteile bei Virtualisierung.
Foto: veeam

Die V-Index-Aussagen wurden durch neue IDC-Zahlen bestätigt: Demnach ist der Marktanteil von VMware ESX-Hypervisoren von 2008 bis 2011 weltweit von 39 auf 51 Prozent angestiegen. Dies entspricht einem Wachstum von 12 Prozent. Aber Microsofts Hyper-V ist in diesem Zeitraum von Null auf 23 Prozent Marktanteil raketenartig hochgeschossen. Und dabei hat Microsoft noch gar nicht damit begonnen, seine Marketing- und Partner-Ressourcen voll auszuspielen.

Es dürfte interessant werden zu beobachten, wie VMware diese Entwicklung aufhalten will. Und was die Muttergesellschaft EMC zukünftig mit ihrer bisher so gewinnträchtigen Tochter vorhat.
(Der Beitrag wurde von der ChannelPartner-Schwesterpublikation CIO übernommen / rb)

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