Für 5,44 Milliarden Euro

Microsoft kauft Handy-Sparte von Nokia - Update

03.09.2013

Microsoft will auf den Smartphone-Zug aufspringen

Über einen Verkauf der Handysparte an Microsoft war bereits seit einiger Zeit spekuliert worden. Die Unternehmen waren Anfang 2011 eine enge Partnerschaft eingegangen. Nokia ist der wichtigste Hersteller von Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone.

Damit schließen sich zwei Technologie-Giganten zusammen, denen massive Veränderungen in ihrem angestammten Geschäft zu schaffen machen. Der finnische Konzern war lange Zeit die dominierende Kraft im Handy-Markt, verlor aber mit dem Vormarsch der Smartphones wie des iPhone von Apple und Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android massiv an Boden.

Dank der starken Position bei günstigen Handys ist Nokia zwar immer noch der zweitgrößte Hersteller von Mobiltelefonen nach Samsung . Der Marktanteil von Nokias Lumia-Modellen bei den lukrativen Smartphones liegt aber im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Auch Microsoft hat derzeit mit einem Wandel in seinem Kerngeschäft zu kämpfen. Das Betriebssystem Windows und die Bürosoftware Office sind immer noch die wichtigsten Geldbringer des Konzerns - inzwischen werden aber immer weniger PCs verkauft, weil die Nutzer lieber zu Smartphones und Tablets greifen. Microsoft versucht, mit Hilfe von Windows Phone und Nokia auf diesen Zug aufzuspringen, die Marktanteile steigen aber nur langsam.

Ballmer und Elop schrieben in einem gemeinsamen Brief, mit dem Zusammengehen der beiden Unternehmen werde man das volle Potenzial des Windows-Ökosystems entfalten können. Es werde neue Telefone und Dienste geben, "die das Beste von Microsoft und das Beste von Nokia vereinen". (dpa/rw)

Zu der geplanten Übernahme von Teilen Nokias durch Microsoft äußert sich auch Christian P. Illek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland:

Christian P. Illek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland: "In Deutschland hat sich Windows Phone in den zurückliegenden Monaten sehr gut entwickelt"
Christian P. Illek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland: "In Deutschland hat sich Windows Phone in den zurückliegenden Monaten sehr gut entwickelt"
Foto: Joachim Wendler

„Die geplante Übernahme ist der konsequente Schritt in unserer Entwicklung hin zu einem Unternehmen, dass neben Software auch Hardware und Services anbietet. Die aktuelle Generation der Nokia Windows Phones überzeugt mit ausgereifter Technik und hoher Nutzerakzeptanz. Weltweit sind die Nokia Windows Phones um 78 Prozent YoY gewachsen und in neun Ländern konnten wir bereits einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent erzielen. Auch in Deutschland hat sich Windows Phone in den zurückliegenden Monaten sehr gut entwickelt. Die Übernahme, mit deren Abschluss wir Anfang 2014 rechnen, wird unseren Bestrebungen im Smartphone-Markt einen zusätzlichen Schub geben. Die Investition ist strategisch sehr wertvoll – für unsere Kunden, Partner, Mitarbeiter und für unsere Shareholder. "

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