UN-Klimakonferenz in Glasgow

Microsoft könnte Klimaziele auch von Partnern einfordern

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Das Unternehmen selbst hat ehrgeizige Ziele in Bezug auf CO2-Vermeidung und -Reduktion. Gegenüber der BBC deutete Microsoft-Präsident Brad Smith nun an, dass zumindest in bestimmten Bereichen Partnerschaften mit Firmen gänzlich ohne Klima-Ambitionen auf den Prüfstand kommen könnten.
Brad Smith, Präsident und Vice Chairman bei Microsoft, deutete in einem BBC-Interview am Rande der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow an, dass Microsoft künftig den Druck auf Geschäftspartner erhöhen könnte, die keinerlei Ambitionen in Bezug auf Nachhaltigkeit haben.
Brad Smith, Präsident und Vice Chairman bei Microsoft, deutete in einem BBC-Interview am Rande der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow an, dass Microsoft künftig den Druck auf Geschäftspartner erhöhen könnte, die keinerlei Ambitionen in Bezug auf Nachhaltigkeit haben.

Microsoft selbst will mit seinen Geschäftstätigkeiten bis 2030 nicht nur CO2 -neutral sein, sondern ab dann sogar den CO2-Anteil in der Atmosphäre wieder reduzieren. Bis 2050 will der Konzern sogar alles CO2 wieder aus der Atmosphäre entzogen haben, das er seit seiner Gründung 1975 durch seine Geschäftstätigkeit emittiert hat. In einem Interview mit der BBC am Rande der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow betonte Microsoft-Präsident Brad Smith nun, dass sein Unternehmen auch anderen Firmen helfen wolle, klimafreundlicher zu werden - zum Beispiel Firmen der Öl- und Gas-Industrie.

Für Produkte wie Windows oder Office wollte Smith nicht so weit gehen, dass sie nicht mehr an Firmen verkauft werden sollen, die sih nicht an gewisse Umweltstandards halten. Mit diesen Produkten "aus dem Regal" glaubt Smith nicht, Einfluss auf andere Firmen nehmen zu können. "Ich glaube nicht, dass wir auf eine Zukunft zusteuern, in der wir uns überlegen, was wir von Ihnen halten, bevor wir Ihnen etwas verkaufen", sagte Smith. Seiner Ansicht nach trage das nicht zu einer besseren Welt bei.

Allerdings könne er sich vorstellen, dass Microsoft in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz künftig keine enge Partnerschaften mit Unternehmen mehr eingeht, die kein Interesse daran zeigen, die Auswirkungen Ihres Handelns auf die Umwelt zu reduzieren. Die Aussage bezog sich nach der Frage des BBC-Reporter zwar ausdrücklich auf Firmen der Öl- und Gas-Branche. Sie könnte aber durchaus ein Hinweis darauf sein, dass Microsoft künftig höhere Ansprüche an Kunden und Partner stellt. Das wäre nicht das erste Mal: Im vergangenen Jar hatte Microsoft - wie zuvor schon Amazon und IBM - zum Beispiel den Verkauf von Technologie zur Gesichtserkennung an Polizeibehörden nach Kritik von Menschenrechtlern ausgesetzt.

Dass Microsoft sich bei der CO2-Reduktion auch die Erfolge seiner Kunden anrechnen will, die es bei der Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks mit seinen "Erfahrungen und den Möglichkeiten der Datenanalyse, künstlicher Intelligenz und digitaler Technologien unterstützen" will, hatte das Unternehmen schon früher erklärt. "Bei vielen Kunden ist Nachhaltigkeit bereits ein zentraler Bestandteil in ihrem Unternehmen, andere beginnen erst damit, ihre CO2-Bilanz zu verbessern. Unabhängig davon, wo ein Unternehmen steht, unterstützen wir alle tatkräftig", hieß es im Januar 2020 aber noch.

Allerdings erklärte Microsoft auch damals schon: "Nachhaltigkeit wird fester Bestandteil unserer Verkaufs- und Beschaffungsprozesse mit Lieferanten und Geschäftskunden werden. Wir werden zudem neue digitale Tools entwickeln und zur Verfügung stellen, die dabei helfen, die Anforderungen an die Nachhaltigkeit umzusetzen."

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