Deutschlands "bester Arbeitgeber"

Microsoft-Mitarbeiter schwören auf ihre Company

24.01.2003
Die knapp 1.500 Beschäftigten von Microsoft Deutschland haben in einer Umfrage zufolge entschieden: Die deutsche Vertriebstochter ist der „beliebteste Arbeitgeber“.

Die deutsche Vertriebstochter von Microsoft ist einer Umfrage zufolge der „beliebteste Arbeitgeber“. Von der Belegschaft vor allem gelobt wurden umfangreiche Sozialleistungen - etwa der Betriebskindergarten, der Fitnessclub und die berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten - sowie die kooperative Weise des Umgangs in dem Unternehmen. So urteilten die Mitarbeiter, das Management sei offen für Fragen und nehme sich Zeit für sie; es werde Verantwortung auf das Personal übertragen und die Bezahlung sei angemessen. Die Fluktuation unter den Beschäftigten sei mit 2,3 Prozent sehr gering.

Jürgen Gallmann, Chef von Microsoft Deutschland sagte, man setze stark auf die Eigenverantwortung der Beschäftigten. Microsoft siegte in der Katagorie Großunternehmen. Auf den Plätzen landeten der Baubeschläge-Produzent Siegenia-Aubi KG, Hermelskeil, und die Cap-Gemini Ernst & Young-Tochter sd&m AG aus München.

In der Kategorie mittelständische Unternehmen kam die Oberhachinger IT-Beratungfirma Skytec AG als Deutschlands bester Arbeitgeber auf Platz Eins. Zweiter wurde der Münchener Unternehmensberater Bain & Company Germany, Inc.; dritter der Erlanger Spezialist für Steuerungssoftware 3Soft GmbH. Weitere IT-Unternehmen finden sich in der „Liste der 50 Besten“ auf den Plätzen 11 (Soft Imaging System), 19 (Nokia), 23 (SAS Institute GmbH), 28 (GSD GmbH), sowie auf den Plätzen 40 und 41 mit Philipps und E-Plus Mobilfunk.

Die erstmals in Deutschland erstellte, von der Europäischen Union und dem Versicherer Asstel finanzierte Studie hat den seit fünf Jahren ausgetragenen US-Wettbewerb Great Place to Work zum Vorbild. Dieser versucht, die beliebtesten Arbeitgeber zu ermitteln. An der deutschen Umfrage nahmen 123 Firmen teil; 3300 Firmen, praktisch alle namhaften Unternehmen in Deutschland, waren schriftlich um Teilnahme gebeten worden. Doch viele Unternehmen hatten laut der deutschen „Great Place to Work"-Initiatoren die Teilnahme abgelehnt. Sie befürchteten, ungünstig bewertet zu werden, da sie derzeit in Schwierigkeiten steckten.

Als Unternehmensgrößen der Teilnehmer werden angegeben: 57 Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern, 66 Unternehmen mit 501 bis über 10.000 Mitarbeitern. Mittels einer schriftliche Mitarbeiterbefragung wurden die Themen Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz, Team-Orientierung bei den Mitarbeitern abgefragt. Durch ein schriftliches Kultur-Audit wurden Konzepte, Programme und Maßnahmen im Personalbereich der Unternehmen erfasst.

Auffallend an der Befragung ist, dass die meisten Angestellten ihren Arbeitgebern positive Noten gaben. So gaben drei von vier Befragten an, ihre Geschäftsführung führe die Firma kompetent. Immerhin sechs von zehn bescheinigten ihrer Firma, dass Arbeitsziele klar und verständlich formuliert werden. Nachdenklich muss allerdings stimmen, dass nur 47 Prozent der Angestellten sich in Entscheidungen eingebunden fühlten, die sie selbst betreffen. (wl)

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