Microsoft: Münchener Linux-Entsche ist inhaltlich nicht nachvollziehbar

04.07.2003
Die Entsche der Stadt München, ihre Client-Server-Rechner auf Linux umzustellen (und Suse und IBM mit der Umrüstung zu beauftragen), lässt Microsoft keine Ruhe. In einer Stellungsname zur ausschlaggebenden Clientstudie erklärte Hans-Jürgen Cro, Leiter Presse- und öffentlichkeitsarbeit bei Microsoft Deutschland, zwar respektiere sein Haus die Münchener Entsche, doch nicht die Argumente, die für Linux statt für Windows XP sprechen. So könne man in Unterschleißheim nicht nachvollziehen, warum die Migration zu Linux nicht wesentlich teurer sei als die Alternative XP. Allein der Umstand, dass man die PCs lediglich von NT 4.0 auf XP hätte updaten müssen, würde eine beträchtliche Schulungsersparnis bewirkt haben. Unverständlich sei, warum der Gutachter trotz Zusagen des Softwareriesens, die Stadt München von Umstellungsrisiken freizustellen, das Zweieinhalbfache des Festpreisangebotes von Microsoft errechnet habe. "Tatsächlich hat Microsoft - sowohl bei der Betrachtung der Gesamtwirtschaftlichkeit als auch bei den haushaltswirksamen Kosten - der LHM das Angebot mit den weitaus günstigsten Gesamtkosten vorgelegt", schreibt Cro. Dabei habe Microsoft keineswegs Rabatte auf Lizenzpreise angeboten, so der Sprecher, sondern sich strikt an den Lizenzschlüssel, so wie er "in der Rahmenvereinbarung für die öffentliche Verwaltung" festgelegt sei, gehalten. Der Eindruck, durch ein nachgebessertes Angebot den generellen Kostenurteil von Linux kompensiert haben zu wollen, sei schlicht falsch. "Sowohl bei der Betrachtung der Gesamtwirtschaftlichkeit als auch bei den haushaltswirksamen Kosten" habe das XP-Angebot vorne gelegen - eine Aussage Cr, die von der Clientstudie bestätigt wird. Zu der schlussendlichen "qualitativ-strategischen Entsche des Münchener Stadtrats (siehe Unilog-Folie, Punkt 5.3, wo die Argumente geringe Abhängigkeit vom Software-Hersteller, weder Update- noch Migrationszwang aufgeführt sind), merkt Cro an, "Wir werden auch unser Business-Modell nicht ändern, weil wir w, dass gute Software nur entwickelt werden kann, wenn auch der Markt bereit ist, dafür zu bezahlen." Zudem versprach er, dass die Software aus dem Haus Microsoft "genauso transparent wie OSS" (Open Source Software) sei. Wer, wie Suse das tat und beispielsweise durch eine ComputerPartner-Umfrage von Händlern voll bestätigt wurde, von einer Signalwirkung des Münchner Stadtrats hinsichtlich der Verwendung von freier Software bei Behörden spreche, irre sich, findet Cro. Er verweist auf die Stadt Frankfurt, die ihre Windows-Rechner mit XP weiter betreiben wird. Doch Microsoft werde sich mit den behaupteten Vorteilen der hauseigenen Software allein nicht zufrieden geben. Man werde den "Dialog mit den politischen Entscheägern und öffentlichen Meinungsführern" weiter verbessern, kündigte Cro an. (wl)

Die Entsche der Stadt München, ihre Client-Server-Rechner auf Linux umzustellen (und Suse und IBM mit der Umrüstung zu beauftragen), lässt Microsoft keine Ruhe. In einer Stellungsname zur ausschlaggebenden Clientstudie erklärte Hans-Jürgen Cro, Leiter Presse- und öffentlichkeitsarbeit bei Microsoft Deutschland, zwar respektiere sein Haus die Münchener Entsche, doch nicht die Argumente, die für Linux statt für Windows XP sprechen. So könne man in Unterschleißheim nicht nachvollziehen, warum die Migration zu Linux nicht wesentlich teurer sei als die Alternative XP. Allein der Umstand, dass man die PCs lediglich von NT 4.0 auf XP hätte updaten müssen, würde eine beträchtliche Schulungsersparnis bewirkt haben. Unverständlich sei, warum der Gutachter trotz Zusagen des Softwareriesens, die Stadt München von Umstellungsrisiken freizustellen, das Zweieinhalbfache des Festpreisangebotes von Microsoft errechnet habe. "Tatsächlich hat Microsoft - sowohl bei der Betrachtung der Gesamtwirtschaftlichkeit als auch bei den haushaltswirksamen Kosten - der LHM das Angebot mit den weitaus günstigsten Gesamtkosten vorgelegt", schreibt Cro. Dabei habe Microsoft keineswegs Rabatte auf Lizenzpreise angeboten, so der Sprecher, sondern sich strikt an den Lizenzschlüssel, so wie er "in der Rahmenvereinbarung für die öffentliche Verwaltung" festgelegt sei, gehalten. Der Eindruck, durch ein nachgebessertes Angebot den generellen Kostenurteil von Linux kompensiert haben zu wollen, sei schlicht falsch. "Sowohl bei der Betrachtung der Gesamtwirtschaftlichkeit als auch bei den haushaltswirksamen Kosten" habe das XP-Angebot vorne gelegen - eine Aussage Cr, die von der Clientstudie bestätigt wird. Zu der schlussendlichen "qualitativ-strategischen Entsche des Münchener Stadtrats (siehe Unilog-Folie, Punkt 5.3, wo die Argumente geringe Abhängigkeit vom Software-Hersteller, weder Update- noch Migrationszwang aufgeführt sind), merkt Cro an, "Wir werden auch unser Business-Modell nicht ändern, weil wir w, dass gute Software nur entwickelt werden kann, wenn auch der Markt bereit ist, dafür zu bezahlen." Zudem versprach er, dass die Software aus dem Haus Microsoft "genauso transparent wie OSS" (Open Source Software) sei. Wer, wie Suse das tat und beispielsweise durch eine ComputerPartner-Umfrage von Händlern voll bestätigt wurde, von einer Signalwirkung des Münchner Stadtrats hinsichtlich der Verwendung von freier Software bei Behörden spreche, irre sich, findet Cro. Er verweist auf die Stadt Frankfurt, die ihre Windows-Rechner mit XP weiter betreiben wird. Doch Microsoft werde sich mit den behaupteten Vorteilen der hauseigenen Software allein nicht zufrieden geben. Man werde den "Dialog mit den politischen Entscheägern und öffentlichen Meinungsführern" weiter verbessern, kündigte Cro an. (wl)

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