Sicherheitsrisiko Nutzer

Microsoft-Nutzer verzichten auf Updates

27.04.2010
Wenig Willen zum Upgrade stellt Microsoft bei seinen Kunden fest. Die Company spricht von einem Sicherheitsrisiko.

Wenig Willen zum Upgrade stellt Microsoft bei vielen seiner Kunden fest. Die Company spricht von einem Sicherheitsrisiko. Das ergab der hauseigene aktuelle Security Intelligence Report (SIR).

Die Zurückhaltung betrifft sowohl Privatanwender als auch Unternehmen. "Durch veraltete Software setzen sich User einem unnötigen Sicherheitsrisiko aus, da diese oftmals als Einfallstor für Malware dient", erklärte Microsoft1-Sicherheitssprecher Gerhard Göschl gegenüber dem Nachrichtendienst pressetext.

Wer den IE 6 einsetzt, riskiert viel. Doch das scheint bei den Nutzern nicht wirklich bekannt zu sein.
Wer den IE 6 einsetzt, riskiert viel. Doch das scheint bei den Nutzern nicht wirklich bekannt zu sein.

So habe die Auswertung gezeigt, dass einige Office-2003-User seit der Installation vor sieben Jahren das Paket kein einziges Mal aktualisiert hätten. Aber auch der Internet Explorer 6 wird ungeachtet der zahlreichen Bugs eingesetzt. "Wir empfehlen dringend, kostenlos auf die aktuelle Version 8 upzudaten, da dieser ein deutlich höheres Schutzniveau als ältere Browserversionen bietet", sagte Göschl.

Dem SIR zufolge halten die meisten Anwender zwar ihre Betriebssysteme auf aktuellem Stand, kümmern sich in vielen Fällen aber nicht um die Anwendungen. Wenig überraschend sind aktuelle Windows-72- und Vista-Rechner mit Service Pack 2 in weitaus geringerem Ausmaß von Sicherheitsproblemen betroffen als Rechner mit den Windows-Vorgängern. Neben der Betriebssystem-Architektur ist das darauf zurückzuführen, dass in den aktuelleren Windows-Versionen frühere Schwachstellen automatisch behoben sind.

Während die deutschsprachigen Ländern mit einer sehr geringen Infektionsrate bei PCs punkten können, muss die Türkei mit dem letzten Platz in der Statistik vorlieb nehmen. Laut Microsoft-Report sind dort zumindest zwei von hundert Windows-Computer aktuell mit Schadsoftware verseucht, was vor allem die Betreiber von Botnetzen zum Versenden von Spam und Malware freuen dürfte.

"Die Professionalisierung der Online-Kriminellen ist weit fortgeschritten. So haben wir es mittlerweile mit einer ganzen Industrie zu tun, die arbeitsteilig organisiert ist und ausschließlich aus finanziellen Motiven heraus agiert", sagte Göschl. So würden die Malware-Programmierer nur mehr in den seltensten Fällen selber Attacken ausführen. Vielmehr würden sie Kriminellen Malware-Kits zur Verfügung stellen sowie Zugang zu Botnetzen für ihre Angriffe verkaufen.

Microsofts Security Intelligence Report erscheint alle sehcs Monate und berücksichtigt anonymisiert gesammelte Daten von rund 500 Mio. Windows-Computer aus 26 Ländern. Dabei greift Microsoft auch Informationen der eigenen Security-Software, aber auch dem Software Removal Tool, Windows Live Hotmail und Bing zurück. (pte/wl)

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