Microsoft: Operation Webcam

14.06.2006
Nach dem Relaunch des MSN-Messengers und der Umbenennung in Windows Live im Juni steigt Microsoft im Herbst 2006 in das neue Hardwaregeschäft Webcams und Headsets ein.

Microsoft sieht sich in erster Linie als Softwareanbieter, blickt aber mit Mäusen und Tastaturen auch auf über 20 Jahre erfolgreiche Hardwaregeschichte zurück. Doch die Zeiten hohen zweistelligen Wachstums sind vorbei, und die Fachhandelsmargen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Mit 88 Prozent Stückwachstum im vergangenen Jahr und um zehn Prozent höheren Gewinnspannen (deutlich über 30 Prozent) sehr viel interessanter als Eingabegeräte sei der Markt für Webcams, betont Sven Erger, Product Marketing Manager Hardware bei Microsoft Deutschland.

Aber das allein sei nicht der einzige Grund für den späten Einstieg in das Geschäft mit Webcams und Headsets. Mit einer Breitbandabdeckung von 65 Prozent in Deutschland und Services wie ICQ und "Windows Live", dem Mitte Juni 2006 offiziell gestarteten Facelift des Microsoft-Messengers MSN, werde die Kommunikation mit Ton und Bild über VoIP vereinfacht und erst so richtig ins Rollen kommen. "Mit dem neuen Geschäftsbereich sehen wir uns in erster Linie als Lösungs- und nicht als Hardwareanbieter", betont Erger und fügt hinzu: "Private Live-Chats mit Webcam gehen über Emotionen. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum der französische Markt derzeit dreimal so groß ist wie der deutsche."

Derzeit sind bei MSN über 200 Millionen Messenger- und mehr als 250 Millionen Mail-Nutzer weltweit registriert, rechnet Erger vor. Windows Live soll intuitiver zu bedienen sein und noch mehr Nutzer anlocken. Um Videoconferencing mit dem MSN-Nachfolger zu vereinfachen, werden alle Microsoft-Webcams mit einer "Windows Live Call"-Taste und integriertem Mikrofon ausgestattet sein. Hinzu kommen Software-Features wie ein "Live-Cam Dashboard" mit Spezialeffekten und "One-Touch Blogging" für das schnelle Einstellen von Bildern und Videos in eigene Blogs.

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