Geldspritze für Barnes & Noble

Microsoft setzt auf E-Books

02.05.2012
Der Windows-Riese Microsoft greift in den Wettbewerb der E-Book-Branche ein. Der Konzern verbündet sich mit Amerikas größter Buchhandelskette Barnes & Noble.

Der Windows-Riese Microsoft greift in den Wettbewerb der E-Book-Branche ein. Der Konzern verbündet sich mit Amerikas größter Buchhandelskette Barnes & Noble.

Apple und Amazon bekommen bei den elektronischen Büchern gewichtige Konkurrenz: Der milliardenschwere Software-Konzern Microsoft steigt in den boomenden Markt der E-Books ein. Der Windows-Konzern steckt dazu 300 Millionen Dollar in die entsprechende Sparte der größten US-Buchhandelskette Barnes & Noble. Mit seinen Nook-Lesegeräten gehört der Buchriese zu den schärfsten Rivalen von Apple mit seinem iPad und Amazon mit seinem Kindle.

"Wir stehen an der Schwelle zu einer Revolution des Lesens", begründete Microsoft-Manager Andy Lees am Montag den Vorstoß. Eine der ersten Früchte der Partnerschaft wird eine Anbindung des kommenden PC- und Tablet-Betriebssystems Windows 8 an den Nook-Onlinestore sein. Barnes & Noble hat eines der größten Sortiments an E-Books in den USA. Erst vor einem Monat hatten die Amerikaner auch eine Niederlassung in Deutschland gegründet.

Um das E-Book-Geschäft voranzutreiben, wird die bisherige Sparte von Barnes & Noble als Tochtergesellschaft ausgegründet. Microsoft wird für seine Millionen einen Anteil von 17,6 Prozent an der noch namenlosen Firma erhalten. Damit wird das Gemeinschaftsunternehmen mit insgesamt 1,7 Milliarden Dollar bewertet - das ist mehr als doppelt so viel wie die komplette Firma Barnes & Noble mit ihren knapp 700 Buchläden bis zuletzt an der Börse wert war. Am Montag trieben die Anleger die Aktie von Barnes & Noble um 51,68 Prozent auf 20,75 Dollar hoch. Das Microsoft-Papier trat mit einem minimalen Plus von 0,11 Prozent auf der Stelle.

Der Buchhandel in den USA steht unter enormem Druck. Die elektronischen Bücher haben sich in den Staaten viel schneller ausgebreitet als etwa in Deutschland. Die zweitgrößte Buchhandelskette Borders ist bereits pleite gegangen; auch Barnes & Noble schwächelt bei den gedruckten Büchern.

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