Geldspritze für Barnes & Noble

Microsoft setzt auf E-Books

02.05.2012

Ehemalige Streithähne finden zusammen

Der Schulterschluss kommt überraschend. Bislang lagen Microsoft und Barnes & Nobles im Clinch. Microsoft hatte vor gut einem Jahr eine Patentklage eingereicht. Zwei Lesegeräte der Buchhandelskette laufen mit abgenabeltenen Version des Google-Betriebssystems Android, bei dem Microsoft eigene Ideen abgekupfert sieht. Barnes & Noble erwirbt nun eine Lizenz von Microsoft.

Das Spitzenmodell Nook Tablet kostet mit 199 Dollar genauso viel wie Amazons Kindle Fire und nur halb so viel wie Apples iPad in der Basisausführung. Der Markt für E-Book-Lesegeräte wird aber von Amazon dominiert und auch Apple hat sich einen gehörigen Teil gesichert. Überdies ist Google eingestiegen. Im Unterschied zu den Genannten verkörpert Barnes & Noble den traditionellen Buchhandel. Das Unternehmen wurde 1873 als Buchdruckerei gegründet. Das erste Buchhandelsgeschäft wurde 1917 in New York eingerichtet, wo Barnes & Noble bis heute seinen Sitz hat.

Microsofts Millionenspritze dürfte nicht grundlos gerade jetzt erfolgen. Die Wettbewerbshüter in den USA und Europa haben Apple und eine Reihe von Großverlagen unter Feuer genommen und werfen ihnen Preisabsprachen bei elektronischen Büchern vor. Die laufenden Verfahren könnten den Markt aufbrechen. (dpa/cm)

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