Microsoft spielt Big Brother: Kopierschutz aus dem Off

02.07.2002
In Big-Brother-Manier räumt sich Microsoft mit dem neuen Sicherheitsupdate für den Windows Media Player in den beigefügten Lizenzbedingungen das Recht ein, direkt auf private PCs zugreifen zu dürfen. Zweck der Übung ist es, durch Digital Rights Management geschützte Inhalte (Secure Content) davor zu bewahren, dass sie kopiert oder abgespielt werden, heißt es in dem betreffenden neuen Passus der EULA (End User License Agreement) ganz unverblümt. Wie der britische News-Service The Register kritisiert, komme der automatische Eingriff zudem ohne Warnung. Microsoft verpflichtet sich in dem besagten Passus lediglich, sich zu bemühen, das Sicherheitsupdate auf einer nicht näher bezeichneten Website nachträglich publik zu machen. Da sich der Inhalt der Microsoft-Webseiten ständig ändert, wird der User dies also praktisch nie erfahren. Offenbar ist die neue Lizenzvereinbarung Teil des bei der Xbox und Windows XP bereits eingeführten Microsoft-Sicherheitskonzepts „Palladium", das sich bei Intel auch unter der Bezeichnung „Trusted Computing Platform Alliance" (TCPA) widerspiegelt. Ross Andersonvon der Cambridge University hat beide Initiativen ausführlich analysiert. Sein Fazit lautet: „TCPA und Palladium schützen nicht den User, wohl aber den PC-Hersteller, Softwareanbieter und die Content-Industrie. Sie bieten dem User keinen Mehrwert, sondern untergraben ihn sogar, indem sie die Anwendungsmöglichkeiten des PCs einschränken und den Software- und Service-Anbietern erlauben, noch mehr Geld aus dir herauszuholen." (kh)

In Big-Brother-Manier räumt sich Microsoft mit dem neuen Sicherheitsupdate für den Windows Media Player in den beigefügten Lizenzbedingungen das Recht ein, direkt auf private PCs zugreifen zu dürfen. Zweck der Übung ist es, durch Digital Rights Management geschützte Inhalte (Secure Content) davor zu bewahren, dass sie kopiert oder abgespielt werden, heißt es in dem betreffenden neuen Passus der EULA (End User License Agreement) ganz unverblümt. Wie der britische News-Service The Register kritisiert, komme der automatische Eingriff zudem ohne Warnung. Microsoft verpflichtet sich in dem besagten Passus lediglich, sich zu bemühen, das Sicherheitsupdate auf einer nicht näher bezeichneten Website nachträglich publik zu machen. Da sich der Inhalt der Microsoft-Webseiten ständig ändert, wird der User dies also praktisch nie erfahren. Offenbar ist die neue Lizenzvereinbarung Teil des bei der Xbox und Windows XP bereits eingeführten Microsoft-Sicherheitskonzepts „Palladium", das sich bei Intel auch unter der Bezeichnung „Trusted Computing Platform Alliance" (TCPA) widerspiegelt. Ross Andersonvon der Cambridge University hat beide Initiativen ausführlich analysiert. Sein Fazit lautet: „TCPA und Palladium schützen nicht den User, wohl aber den PC-Hersteller, Softwareanbieter und die Content-Industrie. Sie bieten dem User keinen Mehrwert, sondern untergraben ihn sogar, indem sie die Anwendungsmöglichkeiten des PCs einschränken und den Software- und Service-Anbietern erlauben, noch mehr Geld aus dir herauszuholen." (kh)

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