Microsoft und GE prüften Gebot für Dow Jones - WSJ

11.06.2007
NEW YORK (Dow Jones)--General Electric Co (GE) und Microsoft Corp haben laut einem Zeitungsbericht in den vergangenen Wochen über die Möglichkeit gesprochen, Dow Jones & Co mit Teilen der GE-Sparte NBC Universal zusammenzulegen. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ - Montagausgabe) unter Berufung auf mit der Materie vertraute Personen berichtet, wollten beide damit ein Gebot des Medienkonzerns News Corp über 60 USD je Aktie abwehren. Allerdings hätten der US-Mischkonzern und der Softwareanbieter keine Einigung erzielt, hieß es weiter.

NEW YORK (Dow Jones)--General Electric Co (GE) und Microsoft Corp haben laut einem Zeitungsbericht in den vergangenen Wochen über die Möglichkeit gesprochen, Dow Jones & Co mit Teilen der GE-Sparte NBC Universal zusammenzulegen. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ - Montagausgabe) unter Berufung auf mit der Materie vertraute Personen berichtet, wollten beide damit ein Gebot des Medienkonzerns News Corp über 60 USD je Aktie abwehren. Allerdings hätten der US-Mischkonzern und der Softwareanbieter keine Einigung erzielt, hieß es weiter.

Ein Faktor für die Überlegungen von GE könnte gewesen sein, dass ein Gebot des australischen Medienunternehmer Rupert Murdoch über insgesamt rund 5 Mrd USD die die Pläne der von ihm kontrollierten News Corp unterstützt hätte, einen eigenen TV-Sender für Wirtschaftsnachrichten zu starten, der Konkurrenz zu GE's Wirtschaftskanal CNBC wäre.

Ein Sprecher von Microsoft wollte keine Stellungnahme abgeben. Ein Sprecher von NBC-Universal sagte laut WSJ: "Es waren einfach nur Sondierungsgespräche, die vor über einer Woche endeten."

Das Interesse von GE offenbart das Ringen nach Optionen, wie das Unternehmen dem Wirtschafts- und Finanzsender von News Corp begegnen soll, schreibt die Zeitung. Eine Übernahme von Dow Jones gäbe News Corp ein wichtiges Werkzeug in die Hand, um CNBC herauszufordern. In den Folgejahren könnten indes viele Vertragsschwierigkeiten entstehen, denn Dow Jones und CNBC sind an einen Vertrag über die exklusive Inhalte-Nutzung bis 2012 gebunden.

Das gemeinsame Vorgehen mit Microsoft zeige aber auch, dass GE nicht bereit ist, eine so große Übernahme allein zu stemmen. Nach Ende der Sondierung mit Microsoft erfordere jeder weitere Schritt einen Partner für eine solche Transaktion, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person.

Dow Jones selbst lotet unterdessen Alternativen zum Murdoch-Gebot aus, aber die Bemühungen müssten nun einen anderen ernsthaften Bieter hervorbringen, so die informierten Kreise weiter. Das Scheitern der Gespräche von NBC-Microsoft sei ein weiteres Signal, dass die Optionen für Dow Jones weniger werden. Der US-Verlagskonzern sei zwar nicht in die Verhandlungen eingebunden gewesen, diese seien der DJ-Führung aber in der vergangenen Woche bekannt geworden.

Jeder weitere Schritt von GE dürfte davon abhängen, ob ein anderer Partner gewonnen werden kann. Theoretisch gebe es viele Möglichkeiten, da sich jedoch kein geeigneter Interessent gezeigt habe, sinken die Chancen für diese Option von Tag zu Tag, schreibt das WSJ.

Eine von einer Gewerkschaft, die Mitarbeiter von Dow Jones vertritt, eingeschaltete Beraterfirma teilte mit, sie prüfe Pläne für ein mögliches Gebot mit Unterstützung des Supermarktunternehmers Ron Burkle. Allerdings resultierte daraus bislang keine Offerte.

Die Dow Jones kontrollierende Bancroft-Familie hatte erst kürzlich mitgeteilt, für Möglichkeiten für ein Zusammengehen mit einer anderen Gesellschaft offen zu sein. Vertreter der Familie hatten sich in der vergangenen Woche mit Murdoch getroffen, um über Belange der redaktionellen Unabhängigkeit beim Wall Street Journal und anderen Medien von Dow Jones zu sprechen. Berater der Gesellschafterfamilie arbeiten derzeit an Vorschlägen zur Struktur eines redaktionellen Gremiums, das die Unabhängigkeit des Journalismus bei Dow Jones garantieren soll.

Webseite: http://www.wsj.com

DJG/DJN/flf/smh

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