Die beiden Software-Schwergewichte Microsoft und Oracle haben überraschend einen Pakt für ihr Cloud-Angebot geschmiedet. Unternehmen können zukünftig auf der Microsoft Plattform Azure auch die Datenbanken von Oracle sowie die Oracle-Umgebungen Java und WebLogic nutzen. Das war bislang nicht möglich. Microsoft-Chef Steve Ballmer und Oracle-Vize Mark Hurd gaben die Allianz der ehemals zerstrittenen Rivalen am Montagabend bekannt. Mit der Kooperation holen die beiden Unternehmen in der Datenwolke zum Schlag aus gegen Konkurrenten wie Amazon, Google und Salesforce.
Microsofts Azure-Plattform bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihren Kunden Cloud-Anwendungen anzubieten. Dabei werden Anwenderdaten und Software online zur Verfügung gestellt und nicht von einem selbst betriebenen Rechenzentrum, so dass sie von verschiedenen Geräten aus auch mobil erreichbar sind. Ziel der neuen Kooperation mit Oracle ist es, Geschäftskunden den Wechsel auf die Microsoft-Plattform zu erleichtern. In diesem Zusammenhang wird auch das freie Betriebssystem Linux von Oracle in die Microsoft-Cloud gebracht, obwohl Linux im Wettbewerb zu dem Microsoft-System Windows steht.
- 10 Prognosen für Cloud Computing 2013
CIOs bekommen dieses Jahr mehr Druck von Finanzchefs, die Kosten für IT aus der Wolke unter Kontrolle zu halten - und die Konkurrenz von Amazon wird stärker. - 1. Wir hören auf mit der Behauptung, dass alles in die Cloud wandert
Es wird unterschieden, was in die Wolke passt und was nicht. - 2. Cloud und Mobile werden eins
Mobile Apps sind nur dann wertvoll, wenn sie übers Internet an die Back-End-Services angebunden sind, die wahrscheinlich nicht mehr im eigenen Rechenzentrum, sondern irgendwo in der Wolke geleistet werden. - 3. Kein Stress mehr wegen Cloud-SLAs
Best Practice für Design und Konfiguration von Cloud-Applikationen sei es, Elastizität in die Anwendung selbst einzubauen anstatt sie von Seiten des Cloud-Betreibers zu erwarten. Auf diesem Weg lasse sich jedes Service Level Agreement (SLA) erreichen, unabhängig von den Basis-SLAs des Providers, so Staten. - 4. Klarheit über Kosten-Modelle
Statens Ausgangsthese: Die Cloud ist nicht per se besonders günstig, aber sie kann mit dem richtigen Nutzungsmodell höchstwahrscheinlich einen Kostenvorteil bringen. Deshalb müssten die Anwender rechnen, die wirtschaftlichen Hintergründe verstehen lernen und die Nutzung kontrollieren und optimieren. - 5. I&O schafft Freiräume für die App-Entwicklung
2013 sehen die I&O-Teams laut Forrester endlich ein, dass Entwicklung in der Public Cloud stattfindet – ob es ihnen passt oder nicht. Da sei es sinnvoll, den Dialog mit den Software-Entwicklern zu suchen, um Einfluss auf Sicherheit und Gesamtkonzept nehmen zu können. Darin liege auch die Chance, gemeinsam eine formelle Cloud-Strategie zu entwickeln, die definiert, was akzeptabel ist und was nicht. - 6. Backup und Disaster Recovery aus der Cloud
Cloud Computing und das Pay-per-Use-Preismodell ermöglichen laut Staten eine langfristige Datenspeicherung. Für die Server müsse nur bezahlt werden, wenn man testen will oder sich tatsächlich ein Ausfall ereignet. - 7. Cloud ist nicht mehr mit Massenware gleichzusetzen
Trotz hoher Standardisierung in der Wolke sei es falsch, Cloud Services mit Massenware gleichzusetzen. Bereits jetzt würden in der Cloud Dienstleistungen angeboten, die mit High-End-Hardware abgesichert seien sowie GPUs, SSDs und andere hochwertige Infrastruktur-Optionen beinhalteten. - 9. Fortgeschrittene Virtualisierung ist gut, aber keine Cloud
Staten wendet sich direkt an die I&O-Verantwortlichen: „Die optimierte und dynamische virtuelle Umwelt und die On-Demand Private Cloud haben beide ihren Platz im Rechenzentrum“, schreibt der Analyst. „Sie lösen verschiedene Probleme und entsprechen verschiedenen Anforderungen.“ Es sei ein nutzloses Unterfangen, aus dem einen das andere machen zu wollen. - 10. Die Entwickler wachen auf
Die Mehrzahl der im Unternehmen vorhandenen Sprachen, Frameworks und Development-Methoden seien auch in der Cloud einsetzbar, so Staten. Anders als gewohnt sei nicht das Codieren an sich, sondern die Service-Orientierung und die Notwendigkeit, eine eigenen Erreichbarkeit und Performance in die App-Konfiguration einzubauen.
Microsoft und Oracle sind eigentlich Konkurrenten auf dem Feld von Datenbanksoftware und bei Unternehmensanwendungen. Das werde auch so bleiben, betonte Ballmer in einer Telefonkonferenz. Hinter den Kulissen hätten die beiden Firmen jedoch schon länger zusammen an der Cloud-Strategie gefeilt. "In der Welt der Cloud musst du diese Partnerschaft aktiv angehen, nicht passiv", sagte er. "Für uns beide ergibt das viel Sinn", sagte Hurd.
Oracle ist Weltmarktführer mit Datenbanken für Geschäftskunden - die Kalifornier konkurrieren auf dem Feld der Software für Unternehmenssteuerung auch mit Europas größtem Softwarehersteller SAP. Mit den Walldorfern liefert sich der als streitbar bekannte Konzernchef Larry Ellison seit Jahren einen erbitterten Kampf um Kunden. Zu Microsoft hatte Ellison in der Vergangenheit ein ähnlich gespanntes Verhältnis: Den Konzern von Ex-Chef Bill Gates nannte er wegen dessen Vorherrschaft beim Betriebssystem Windows gerne einen "verurteilten Monopolisten".
- Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Per sysprep können Sie Vorlagen eines Windows-Servers erstellen. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Über die Schaltfläche Capture wird die Maschine fertiggestellt. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Sie können die eigene Vorlage als Basis für neue VMs in der Gallery verwenden. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Im Susestudio stehen Ihnen viele Konfigurationsmöglichkeiten zur Auswahl. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Sie können nach Software suchen und diese dem Image hinzufügen. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Das neuerstellte Image lässt sich direkt in den Windows Azure Storage Account hochladen. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Nachdem die VHD-Datei hochgeladen wurde, lässt sich daraus eine Vorlage erstellen. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
So sieht die Konnektivität auf IP-Ebene visualisiert aus. - Virtuelle Maschinen auf Windows Azure betreiben
Shared Key und Konfigurationsdatei können Sie im Portal herunterladen.
SAP-Aktie bleibt unbeeindruckt
Die Aktien von SAP, dem schärfsten Konkurrenten von Oracle im Bereich Datenbanken und Unternehmenssoftware haben sich am Dienstag von der angekündigten Kooperation der Wettbewerber Microsoft und Oracle im Cloud-Computing weitgehend unbeeindruckt gezeigt. Die Titel des Walldorfer Software-Konzerns rückten am Vormittag um 0,68 Prozent auf 54,79 Euro vor. Für den Dax ging es zeitgleich um 0,86 Prozent nach oben.
Die Allianz zeige, wie schwierig es sei, in Cloud-Geschäft eine dominante Marktstellung im Vergleich zu kleinen, agilen Unternehmen aufzubauen, schrieb ein Analyst in einem Morgenkommentar. Zudem scheine Oracle hinter SAP zurückzufallen. Angesichts der Kooperationsvereinbarung könnten nun die immer mal wieder aufflammenden Spekulationen über einen Kaufinteresse von Microsoft an SAP zumindest vorübergehend verschwinden. Vor diesem Hintergrund bewertete der Analyst die Zusammenarbeit der Wettbewerber neutral für die Aktien der Walldorfer.
Ein Händler gab allerdings zu bedenken, dass Oracle von der Kooperation profitieren dürfte und Boden auf SAP gut machen könnte. (dpa/rb)