Für HyperV

Microsoft veröffentlicht Linux-Treiber unter GPLv2

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Microsoft und Linux

"Die Veröffentlichung entsprechender Treiber für eine virtuelle Linux-Maschine ist ein Meilenstein, da Microsoft seinen Code das erste Mal direkt unter der von der Linux-Community bevorzugten Lizenz veröffentlicht", meint auch Hanrahan. Ursprünglich sollte Linux nur auf der Grundlage von Microsofts Hypervisor zum Laufen gebracht werden. Jetzt arbeitet Microsoft bei einer ganzen Reihe von Open Source-Projekten mit. Neben der Zusammenarbeit mit der PHP-Community für den optimierten Einsatz von PHP 5.3 mit Windows, partizipiert der Konzern etwa an Entwicklungsprojekten der Apache Software Foundation wie Hadoop oder QPID.

HyperV, Microsofts Hypervisor, sorgt bei der Server-Virtualisierung für die Aufteilung der verfügbaren Hardware-Ressourcen auf verschiedene Gastsysteme oder virtuelle Maschinen. Dass von den meisten Kunden eine möglichst einheitliche Technologie für die Server-Virtualisierung gewünscht wird, liegt auf der Hand und ist auch Microsoft nicht entgangen. Infolgedessen setzt der Redmonder Konzern vermehrt auf Interoperabilität und nicht mehr nur auf die Entwicklung proprietärer Software.

Freilich stehen auch wirtschaftliche Motive hinter diesem Gesinnungswandel. Die Wirtschaftskrise zwingt zahlreiche Unternehmen zum Sparen und über eine Homogenisierung und Vereinfachung von IT-Infrastruktur lassen sich Betriebskosten deutlich reduzieren. Die Server-Virtualisierung selbst bringt ökonomische wie technische Vorteile mit sich. Auch können durch die indirekte Ausführung von nicht nativen Anwendungen entstehende Nachteile durch spezielle Kompilierungstechniken mittlerweile fast wettgemacht werden. Bevor der Microsoft-Code in den Linux-Kernel aufgenommen werden kann, bleibt jedoch noch einiges an Entwicklungsarbeit zu leisten. (pte/rw)

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