Microsoft: von der Daten-Krake zum Musterschüler

23.07.2007

Der Softwarekonzern Microsoft kündigte die Umsetzung strengerer Datenschutzrichtlinien bei der Internetsuche und -werbung an. Sucheingaben über Microsofts Live Search sollen demnach maximal 18 Monate gespeichert werden. Darüber hinaus will sich der mehrmalige Preisträger des Big Brother Awards Deutschland an die Speerspitze datenschutzfreundlicher Konzerne schwingen. So ruft der Konzern Industrie und Datenschützer dazu auf, gemeinsam Prinzipien für die Praxis auszuarbeiten, die weltweit gelten sollen.

Hinter Microsofts neuer Politik in Sachen Datenschutz könnten aber auch wirtschaftliche Ziele stehen. Sollten sich in den USA tatsächlich ernst zu nehmende Datenschutzgesetze oder -richtlinien durchsetzen, hätten vor allem die Marktführer Google und Yahoo viel zu verlieren. In den USA hat Google einen Marktanteil von nahezu 50 Prozent, während nur 13,2 Prozent aller US-Nutzer über Microsoft im Internet suchen.

Hingegen verfügt Microsoft über weit weniger Daten zum Suchverhalten. Yahoo begibt sich auf ähnliche Pfade und soll in Kürze seine neuen Pläne zur Datenschutzstrategie vorstellen. pte/MF

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