Microsoft: Windows NT wird dreigeteilt

05.09.1997
MÜNCHEN/REDMOND: Nach dem Willen der Redmonter sieht der Fahrplan für NT ab 1999 so aus: Die 64-Bit-Version Nummer Sechs gibt es als Trio mit der Adressierung Enterprise, Business und Consumer.Geht man Gerüchten zu Windows NT nach, stößt man immer wieder auf die Meinung, Microsoft plane, sein Betriebssystem NT nach der Version Fünf, also in frühestens zwei Jahren, in handliche Versionen aufzuteilen. Manche NT-Anhänger in Unternehmenskreisen können sich sogar vorstellen, daß "NT bald als unterschiedliche OEM-Versionen verkauft wird", so ein anonym bleiben wollender Branchenkenner.

MÜNCHEN/REDMOND: Nach dem Willen der Redmonter sieht der Fahrplan für NT ab 1999 so aus: Die 64-Bit-Version Nummer Sechs gibt es als Trio mit der Adressierung Enterprise, Business und Consumer.Geht man Gerüchten zu Windows NT nach, stößt man immer wieder auf die Meinung, Microsoft plane, sein Betriebssystem NT nach der Version Fünf, also in frühestens zwei Jahren, in handliche Versionen aufzuteilen. Manche NT-Anhänger in Unternehmenskreisen können sich sogar vorstellen, daß "NT bald als unterschiedliche OEM-Versionen verkauft wird", so ein anonym bleiben wollender Branchenkenner.

Für Microsoft selbst scheint allerdings vor allem klar zu sein, daß NT in der Version Sechs, die die für 1998 angekündigte Version Fünf beerben soll, in den drei 64-Bit-Versionen Enterprise für den High-end-Markt, Business für Workgroups und Consumer für kleine Unternehmen angeboten wird. Der 64-Bit-Kernel der drei Versionen soll identisch sein, die Ausstattung der Versionen soll entsprechend den Anforderungen allerdings deutlich variieren.

Nach Angaben von Moshe Dunie, Vizepräsident der Windows Operating Systems Division, will der Softwarehersteller mit der Enterpriseversion die Mainframe- und UNIX-Vorherschaft im Bereich unternehmensweite Anwendungen angreifen. Hier haben die Redmonder bisher keinen Fuß in Unternehmen bekommen, da die verfügbaren NT-Versionen weder Skalierbarkeit noch die Möglichkeit bietet, hohe Transaktionsleistungen durchzuführen. Um das zu ändern und außerdem den bis dahin verfügbaren 64-Bit-UNIX-Versionen, etwa von IBM, SCO und HP Paroli zu bieten, kündigen die Redmonder an, neben der Implementierung von symmetrischem Multiprocessing für maximal 256 Prozessoren auch für weitere unbedingt notwendige Betriebssystemfähigkeiten zu sorgen. Dazu zählen hierarchisches Speichermanagement oder Wiederherstellung von großen Datenbeständen, wie sie bei Unternehmensdatenbanken mit Datewarehouse-Architekturen selbstverständlich sind. Die Enterpriseversion soll auf dem für 1999 erwarteten 64-Bit Chip von Intel namens Merced basieren..

Mit den beiden anderen Versionen, Business und dem deutlich abgespeckten Consumer, plant Microsoft, seine existierende NT-Basis zu stabilisieren beziehungsweise für kleine Unternehmen und Anwendungen weiterhin attraktiv zu machen. Spekulationen dazu, ob es eine Verschmelzung von Windows 95 und NT geben werde, wurden nicht bestätigt, sind nach Meinung von Branchenkennern weiterhin aktuell.

Bevor es jedoch zum NT-Trio kommen wird, planen die Redmonder zwischendurch eine NT-Version für kleinere Unternehmen, die derzeit unter dem Namen "Sam" gehandelt wird. Sie soll etwa Modempolling und Faxserverfähigkeiten enthalten; außerdem einen Proxyserver mit einer dezidierten IP-Adresse und der Möglichkeit, sich Remote über Telefon einzuloggen. (wl)

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