HP-Chefin Meg Whitman

Microsoft wird zum Gegner für die eigenen Partner

14.10.2013
Mit der neuen Ausrichtung der Geschäfte wird Microsoft zum Gegner und Konkurrenten für langjährige Partner in der Hardware-Industrie. Dieser lange nur unter dem Tisch gehandelte Vorwurf wurde nun von HP öffentlich gemacht.
HP-CEO Meg Whitman
HP-CEO Meg Whitman
Foto: HP Deutschland

Meg Whitman, die Chefin von HP, sagte: "Derzeitige HP-Partner wie Intel und Microsoft werden von Partnern zu offensichtlichen Konkurrenten." Dies komme daher, dass Microsoft längst nicht mehr nur Software, sondern auch Dienste und vor allem Hardware anbieten - wie etwa HP selbst. Das Unternehmen aus Redmond sitzt so ein wenig zwischen den Stühlen, denn einerseits betont Microsoft immer wieder die Unterstützung für die OEM-Partner, gibt aber seinerseits Unsummen für die Entwicklung und das Marketing der eigenen Surface-Tablets aus, die an den Marktanteilen eben jener hochgeschätzten Partner nagen.

Meg Whitman hat dabei natürlich objektiv recht. Microsoft hat den Kurs deutlich geändert, nun schon die zweite Tablet-Generation auf den Markt gebracht und sich mit Nokia einen der noch immer größten Handy-Hersteller der Welt einverleibt. Deutlicher kann der Schwenk zum Hardware-Produzenten kaum ausfallen. Der Service-Bereich wurde zeitgleich ebenso erweitert. Microsoft reagiert damit auf die sinkenden Software-Geschäfte und den stagnierenden PC-Markt, der in seinen jahrelangen Hoch-Zeiten das Software-Unternehmen mit so viel Geld versorgt hat.

Die Sache ist allerdings: Mit den geänderten Bedingungen müssen sich alle Beteiligen jetzt abfinden. Microsoft wird den jetzt eingeschlagenen Kurs, der momentan als einzig sinnvoller erscheint, kaum wieder ändern, nur um den Hardware-Partnern wieder besser zu gefallen. Dieses müssen sich damit arrangieren, noch immer guten Support von Microsoft zu erhalten, aber eventuell eben auch Kunden an den Riesen aus Redmond, der längst nicht mehr nur Software baut, zu verlieren.

(AreaMobile / rb)

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