Microsofts neue Web-Entwickler-Werkzeuge

21.03.2006
Die Hauptthemen der zum ersten Mal von Microsoft veranstalteten Webentwickler-Konferenz MIX 06 in Las Vegas waren

Die Hauptthemen der zum ersten Mal von Microsoft veranstalteten Webentwickler-Konferenz MIX 06 in Las Vegas waren "Windows Presentation Foundation Everywhere (WPF/E) und der Microsoft Expression Interactive Designer.

Ziel dieses Developer-Forums ist es, die Lücke zwischen der Applikationsentwicklung und den Webdesign zu schließen. Diese taucht immer dann auf, wenn Unternehmen ihre Anwendungen Web freundlich gestalten wollen. Microsoft glaubt, mit der XAML (Extensible Application Markup Language) genannten Technologie, den Ausweg aus diesem Dilemma gefunden zu haben. XAML ist eine XML-basierte Microsoft-Sprache, die Basis für die beiden oben erwähnten Produkte bildet.

"So ist es beispielsweise mit WPF/E möglich, für Windows Vista-Anwendungen programmierte Grafiken auch unter anderen Betriebssystemen und im Web anzeigen zu lassen", sagte Forest Key, Direktor des Produktbereiches Entwicklerwerkzeuge bei Microsoft. Key beschrieb WPF/E als eine Laufzeitumgebung für grafische Elemente. XAML ist dabei die Beschreibungssprache beim Herstellen dieser grafischen Elemente und bei deren Einbettung in Windows Presentation Foundation, der neuen grafischen Benutzeroberfläche unter Windows Vista.

WPF/E kann auf zwei verschiedene Arten zum Einsatz gelangen: Developers können XAML-Code für die gewünschten Grafiken in einer Anwendung so integrieren, dass diese auch auf anderen Plattformen, beispielsweise MacOS, lauffähig bleibt. "Es gibt Webbrowser-WPF/E-plug-ins, die automatisch herunter geladen werden, sobald eine WPF/E-Applikation im Browser gestartet werden soll", sagte Key in Las Vegas.

Das erste "Community Technology Preview" (CTP) von WPF/E wird Microsoft voraussichtlich im dritten Quartal 2006 veröffentlichen. Die ersten Browser-plug-ins soll es in der ersten Jahrehälfte 2007 geben. Dann könnten WPF/E-Anwendungen auch in Apple-Browser Safari, in Firefox und Mozilla, und natürlich auch im Internet Explorer gestartet werden.

Microsoft möchte WPF/E als eine flexiblere Alternative zu Adobes Macromedia Flash-Technologie vermarkten. Letztere beinhaltet sowohl eine Webentwicklungsplattform als auch Browser-plug-ins.

In der Tat, bereits 2004 brachte Macromedia das eigene XML basierte Werkzeug heraus. Flex sollte als Brücke zwischen Web-Entwiclern und Designer herhalten. Es erlaubt den Entwickler von Webserver-Anwendungen, Grafik in gewohnter Umgebung einzubetten.

"Aber im Gegensatz zu unserer Technologie, liefert Adobes Software nicht das selbe Modell zum Erstellen von Code für Entwickler und Designer"; so Microsoft-Manager Key.

Zusätzlich zur WPF/E-Laufzeitumgebung stellte Microsoft in Las Vegeas ein XAML-Design-Werkzeug namens "Expression Interactive Designer" vor. Einige Preview-Versionen dieser Software kursieren bereits am Markt. Sie wird ein Bestandteil der kommenden Suite für Grafik- und Web-Design sein. Diese wird den Expression Web Designer und Expression Graphic Designer enthalten. Verfügbar wird dieses Paket entweder Ende 2006 oder Anfang 2007 sein, so Microsoft. (rw)

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