Teil 2 - Die Folgen für Lizenzen

Migration auf Windows 7

Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Einsatz von Volumenlizenzen

Microsofts Volumenlizensierung erfordert einiges an Durchblick.
Microsofts Volumenlizensierung erfordert einiges an Durchblick.
Foto: Microsoft

Die Volumenlizenzierung gehört zu den schwierigsten und am meisten missverstandenen Kapiteln in Microsofts insgesamt unübersichtlichen Lizenzbedingungen. Alleine die schiere Auswahl zwischen den einzelnen Modellen, die sich nach Firmengröße, Branche, Kauf oder Miete sowie beim Wartungsvertrag unterscheiden, erfordert ein ausführliches Studium der Materie.

Alle Varianten haben folgende Eigenschaften gemeinsam:

  • Sie sind Update-Lizenzen und setzen eine Windows-Version voraus, die zum Upgrade auf Volumenlizenzen berechtiget;

  • sie räumen das Recht auf das Re-Imaging ein;

  • sie bieten ein erweitertes Downgrade-Recht;

  • sie müssen nicht einzeln aktiviert werden;

  • der Support erfolgt durch Microsoft (Bedingungen abhängig vom Vertrag).

Die geringste Bedeutung hat mittlerweile das erweiterte Downgrade-Recht auf Vista oder XP, nachdem Microsoft die ursprüngliche Frist (bis zum Erscheinen des SP1 oder spätestens am 22. April 2011) großzügig verlängert hat. Sie gilt nun bis zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Nachfolgers von Windows 7, so dass für die allermeisten Firmen eine Rückkehr zu XP über dieses Datum hinaus kein Anliegen sein dürfte.

Der Update-Charakter von Volumenlizenzen hat zur Folge, dass neue PCs in der Regel mit vorinstallierter OEM-Version gekauft werden müssen, weil eine Volumenaktivierung nur möglich ist, wenn das BIOS einen gültigen SLIC-Eintrag enthält. Rein rechtlich dürfen auch XP-Vollversionen von einem alten PC übernommen werden, wogegen sich Microsoft zufolge OEM-Lizenzen von ausgemusterter Hardware nicht auf einem neuen Rechner weiterverwenden lassen.

Die Liste der Windows-Versionen, die sich für das Update auf eine Volumenlizenz qualifizieren, ist relativ lang, aber beim Kauf neuer Hardware reduziert sie sich faktisch auf die OEM-Versionen von Vista und Windows 7 Professional. Der Grund dafür ist, dass unter einer Volumenlizenz nur Windows 7 Professional und Enterprise erhältlich sind. Die Home-Versionen scheiden als Alternative aus, weil sie sich nicht für das Update auf eine Volumenlizenz qualifizieren.

Wer trotzdem PCs mit der teuren Ultimate-Edition erwirbt, muss diese gemäß den Lizenzbedingungen von den Rechnern löschen, bevor er das Volumen-Update auf Windows 7 Professional installiert. Er verzichtet damit auf einen Teil der Ultimate-Funktionen. Möchte er eine funktional äquivalente Edition unter einer Volumenlizenz, dann kann er die Enterprise Edition wählen, die jedoch zusätzlich eine Software Assurance erfordert (unter der die vorinstallierte Edition nicht gelöscht werden muss).

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