ProfitBricks-Partner auf dem Systemhauskongress CHANCEN

Migration einer On-Premise-Umgebung in die Cloud

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Welche Herausforderungen gibt es beim Umzug in die Cloud? Wie verläuft die Umsetzung? Das schildert Sebastian Hoffmann von IT-Dienste 360 an einem Kundenprojekt.

Herr Hoffmann, auf dem Systemhauskongress werden Sie ein Kundenprojekt vorstellen, bei dem die On-Premise-Umgebung in die Cloud umgezogen wurde. Was waren die Ausgangssituation und Anliegen des Kunden?

Sebastian Hoffmann, IT- und Digitalisierungsberater, Vertriebsspezialist eWLAN bei der IT-Dienste 360 GmbH
Sebastian Hoffmann, IT- und Digitalisierungsberater, Vertriebsspezialist eWLAN bei der IT-Dienste 360 GmbH
Foto: fi IT-Dienste

Sebastian Hoffmann: Der Kunde beschäftigt derzeit 43 PC-Arbeitsplätze an drei Standorten. Jeder Standort verfügt über eine eigene Internetanbindung (ADSL, SDSL). Die Server-Infrastruktur mit den entsprechenden Anwendungen wurde zentral am Standort der Hauptverwaltung vorgehalten. Ein Großteil der Anwender arbeitete schon auf zentral bereitgestellten Terminalservern.
Die bestehende Server-Infrastruktur sollte modernisiert werden. Gründe hierfür waren unter anderem das Alter der eingesetzten Hardware sowie die mangelnde Performance und Skalierbarkeit. Die Wartung und Betreuung soll auch zukünftig durch einen externen IT-Dienstleister vorgenommen werden.

Welcher Ansprechpartner kam auf Sie zu: der Geschäftsführer, die Fachabteilung, die IT?

Sebastian Hoffmann: Initiator und Projekttreiber beim Kunden war von Anfang an der Geschäftsführer.

Wie sah die IT-Umgebung zu Beginn aus?

Sebastian Hoffmann: Die IT war extrem vernachlässigt und veraltet. Der ehemalige IT-Dienstleister hatte nicht einmal Updates eingespielt. Die Dokumentation war ebenfalls praktisch nicht vorhanden.

Worauf haben Sie bei der Konzeption der neuen IT-Umgebung besonders geachtet?

Sebastian Hoffmann: Dem Kunden lagen bereits mehrere Angebote anderer Dienstleister für eine neue On-Premise-Lösung vor. Hier war es wichtig sich abzuheben und nicht einfach ein weiteres Angebot abzugeben. Wichtig war bei der neuen Umgebung, dass hier eine hochverfügbare und flexible Lösung zum Einsatz kommt. Außerdem waren Skalierbarkeit und Datenschutz sehr wichtige Kriterien.
Folgende Mehrwerte eines Cloud-Konzeptes wurden in einem gemeinsamen Gespräch erörtert und decken sich mit den Anforderungen an die zukünftige IT-Infrastruktur des Kunden:

  • Sehr hohe Verfügbarkeit (99,99%)

  • Bedarfsgerechte Skalierung der Kapazitäten

  • Bedarfsgerechte, minutengenaue Abrechnung ("Pay-Per-Use")

  • Transparente und kalkulierbare Kosten

  • Erfüllung des deutschen Datenschutzes

Wie sieht die IT-Architektur des Kunden heute aus?

Sebastian Hoffmann: Unser Lösungsansatz sieht eine nahezu vollständige Auflösung der vor Ort eingesetzten Server-Infrastruktur vor. Diese soll in einem virtuellen Rechenzentrum neu aufgesetzt werden.
Ein bestehender Server am Standort TCH wird übernommen, für die lokale Datenhaltung von Bild- und Videodateien.
Durch eine entsprechende Standortanbindung wird der abgesicherte und verschlüsselte Zugriff der Arbeitsplätze an den jeweiligen Standorten auf das Rechenzentrum gewährleistet. Die hierfür eingesetzten Firewalls dienen gleichzeitig zur Absicherung der jeweiligen Client-Netzwerke.
Der Zugriff auf die virtuellen Server im Rechenzentrum erfolgt größtenteils wie schon heute über Windows Terminalserverdienste.

Mit moderner Virtualisierungstechnik wird bei unserem Partner ProfitBricks die Hardware von der Software entkoppelt und dem Kunden über stabile virtualisierte Server und Speicherressourcen als Infrastruktur-Service zur Verfügung gestellt. Das Ergebnis ist eine schnelle und stabile On-Demand-Infrastruktur mit hohem Standardisierungsgrad und intelligentem System-Management, die je nach Bedarf beliebig skalierbar ist.

Die angebotene IT-Infrastruktur wird ausschließlich in deutschen Rechenzentren (Frankfurt oder Karlsruhe) gehostet. Damit unterliegen alle hier provisionierten virtuellen Rechenzentren den deutschen Datenschutzrichtlinien und sind somit schon heute konform mit der EU-DSGVO.

In welchem Zeitraum wurde das Projekt realisiert?

Sebastian Hoffmann: Von Mai - September 2018. Verzögerungen gab es aufgrund von fehlerhaften Angeben des Kunden. Als Beispiel sei hier die Migration der Exchange Postfächer genannt, bei der plötzlich die dreifache Menge an Postfächern migriert werden musste.

Herr Scheider, Sie haben die fit IT-Dienste bei der Projektumsetzung begleitet. Welche speziellen Herausforderungen gab es während der Umsetzung?

 Richard Scheider, Partnerentwicklung ProfitBricks IaaS bei der acmeo GmbH
Richard Scheider, Partnerentwicklung ProfitBricks IaaS bei der acmeo GmbH
Foto: acmeo

Richard Scheider: Beim Kunden wusste keiner genau, was aktuell eingesetzt wird, bzw. wie es dazu kam. Vom ehemaligen IT-Dienstleister, der die IT stark vernachlässigt hat, konnte keine Dokumentation oder ähnliches zur Verfügung stellen und war auch sonst nicht sehr kooperativ.

Herr Hoffmann, wie Sie diese Herausforderungen gelöst haben, werden Sie im Workshop auf dem Systemhauskongress am 27. September schildern. Inwiefern der Kunde und Sie selbst von dem Projekt profitieren, können Sie uns aber bestimmt schon vorab verraten?

Sebastian Hoffmann: Der Kunde hat nun eine flexible Cloud-Lösung, die hochverfügbar ist, hochperformant, skalierbar und auch flexibel in der Abrechnung ist. Er kann Kosten unter anderem einsparen, wenn die Server heruntergefahren werden. Darüber hinaus ist die neue IT natürlich auch DSGVO konform. Wir haben den Kunden nun im Managed-Service-Vertrag langfristig gebunden, wodurch wir wiederkehrende Umsätze haben. Und der Kunde hat seine Kosten immer im Blick.

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