Mikromatic startet Franchise-Netz für Digitalisierungspartner

11.04.2002
Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gilt es, neue Umsatzträger zu erschließen. Der Spezialist für Dokumentenarchivierung Mikromatic bietet jetzt Fachhändlern als Digitalisierungspartner eine zusätzliche Einnahmequelle.

Mikrofilme kennen die meisten IT-Profis nur noch als Archivierungstechnologie aus der Studenten- beziehungsweise Steinzeit. Dokumente, die digital vorliegen, haben gegenüber diesem Speichermedium wichtige Vorteile: der schnelle Zugriff und die Platz sparende Archivierung von Rechnungen und Verträgen sprechen für die CD-ROM.

Doch für bestimmte Dokumente bieten Mikrofilme noch immer einige Pluspunkte. Besonders bei Belegen mit einer geringen Rückgriffquote eignet sich dieses Speicherverfahren als Langzeitmedium. "Ein Mikrofilm kann mit dem Auge erfasst werden. Damit ist er unabhängig von der künftigen Hard- und Softwareentwicklung und kostengünstig", betont Petra Greifenhagen, Geschäftsführerin beim DokumentenmanagementAnbieter Mikromatic.

Das Unternehmen aus Waldbronn/Schwarzwald will jetzt sowohl digitale Archivierungsdienste als auch Mikroverfilmung über ein bundesweites Franchise-Netz vermarkten. Die als Scanpoints bezeichneten Vertriebspartner sollen dabei vor allem kleine und mittelständische Betriebe bei der Digitalisierung von papierenen Dokumenten unterstützen. "Bis Ende des Jahres wollen wir in jeder Stadt ab 100.000 Einwohner einen Scanpoint-Partner etablieren", erklärt Greiffenhagen.

Mikromatic bietet diesen Service an seinem Firmenstandort Waldbronn selbst an. Die Geschäftsführerin verspricht jedoch: "Leads außerhalb dieses Einzugsgebiete gehen an die Franchise-Partner." Als erster Scanpoint hat Anfangs dieses Jahres in Stuttgart der Spezialist für CAD-Systeme Optiplan den Franchising-Vertrag unterzeichnet. "Unsere bestehenden Kunden für Großformate haben auch Archivierungsbedarf für kleinere Dokumente", begründet Dieter Wimmer, Geschäftsführer bei Optiplan, seine Entscheidung. Nach der Anfangsinvestion in Höhe von 500 Euro für Marketing und Schulungsunterlagen haben die Stuttgarter noch mal tief in die Tasche gegriffen. "Wir entschieden uns, dafür selbst in die notwendige Hardware zu investieren", berichtet der Geschäftsführer. Für einen leistungsfähigen Scanner bezahlte Optiplan 20.000 Euro.

IT-Basiswissen reicht

Den Ausgaben stehen aber gute Verdienstmöglichkeiten gegenüber. Franchise-Nehmer führen an Mikromatic pro gescannter Seite einen halben Cent und für jedes indizierte Zeichen einen viertel Cent ab. "Marktübliche Endkundenpreise sind vier bis fünf Cent für die Seite und ein halber Cent für die Indizierung", hebt Greiffenhagen hervor. Die vorausgesetzten Kenntnisse dürfte jeder IT-Fachhändler spielend erfüllen: "PC- und Win-dows-Kenntnisse reichen aus", betont die Mikromatic-Geschäftsführerin.

Software unterstützt Scanpoint-Partner

Den Franchise-Nehmer unterstützen bei seiner Tätigkeit von Mikromatic entwickelte Softwarelösungen. Dazu zählen die beiden Produkte TIFF- und Work-Capture. Erstere beschleunigt den Scanvorgang, indem sie die anfallenden Arbeitsschritte automatisiert. Der Anwender legt die zu digitalisierenden Dokumente unsortiert in den Scanner ein, und TIFF-Capture organisiert deren Erfassung, Auf-bereitung, Indexierung und Ablage. Work-Capture hingegen ist ein Produktions-Steuerungssys-tem, mit dem der Benutzer seine Scan- beziehungsweise Mikroverfilmungs-Aufträge steuern und verwalten kann. Die Software ermöglicht es auch, die Dokumente beim Kunden via Barcode zu erfassen und im Scanpoint einzuchecken. Beide Produkte können über eine Schnittstelle miteinander kommunizieren.

Webzugriff auf digitalisierte Dokumente

Wenn das Unternehmen auf seine Dokumente noch täglich zugreifen möchte, werden ihm diese im Internet unter www.mywebArchiv. de in einem geschützten Bereich bereitgestellt. Ein Webarchiv, das der Anwender mittels Webbrowser aufruft, kann ebenfalls genutzt werden. Der Benutzer hat darin die Möglichkeit, index- oder volltextorientiert zu suchen. Er kann sich alle Dokumente wie im Windows Explorer anzeigen lassen und nach unterschiedlichen Kriterien recherchieren. Die Trefferliste zeigt alle im Archiv gefundenen Dokumente beziehungsweise Objekte inklusive der Index-Kriterien an. Das ausgewählte Dokument lässt sich dann per SSL-Verschlüsselung (Secure Socket Layer) im Originalformat übertragen.

www.mikromatic.de

ComputerPartner-Meinung:

In Zeiten, in denen sich jeder Zwölfjährige seine Musik per Download aus dem Internet holt und auf CD-ROM brennt, erscheint das Franchising-Konzept zunächst wenig erfolgversprechend. Bei Planungsbüros, kleinen Handwerksbetrieben oder Dienstleistern, die sich keine eigene EDV-Abteilung leisten können, bietet der Digitalisierungsservice für IT-Fachhändler eine zusätzliche Umsatzchance. Aber auch Betriebe mit hohem Archivierungsbedarf wie Versicherungen oder Behörden könnten diese Aufgabe outsourcen. (hei)Die Mikromatic GmbH wurde 1979 in Waldbronn gegründet. Der IT-Dienstleister spezialisierte sich auf Komplettlösungen im Bereich des digitalen Dokumentenmanagements und des digi-talen Publishing. Neben der Eigenentwicklung der "TIFF-Capture"-Scanner-Erfassungssoftware und des Produktionssteu-erungssystems "Workcapture" zählen beispielsweise Systemintegration, das Auslesen und automatische Indexieren per ICR/ OCR, Outsourcing-Projekte und das Facility-Management (Inhouse-Archivierung) zum Leis-tungsangebot der Mikromatic GmbH.

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Facts & Figures

Die Mikromatic GmbH wurde 1979 in Waldbronn gegründet. Der IT-Dienstleister spezialisierte sich auf Komplettlösungen im Bereich des digitalen Dokumentenmanagements und des digi-talen Publishing. Neben der Eigenentwicklung der "TIFF-Capture"-Scanner-Erfassungssoftware und des Produktionssteu-erungssystems "Workcapture" zählen beispielsweise Systemintegration, das Auslesen und automatische Indexieren per ICR/ OCR, Outsourcing-Projekte und das Facility-Management (Inhouse-Archivierung) zum Leistungsangebot der Mikromatic GmbH.

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