EHI Retail Institute

Milliardenbetrug im Einzelhandel

23.06.2008
Inventurdifferenzen kosten den Einzelhandel rund vier Milliarden Euro im Jahr, knapp die Hälfte davon geht aufs Konto unehrlicher Kunden, gut ein Viertel auf das betrügerischer Mitarbeiter, ergibt?

Inventurdifferenzen kosten den Einzelhandel rund vier Milliarden Euro im Jahr, knapp die Hälfte davon geht aufs Konto unehrlicher Kunden, gut ein Viertel auf das betrügerischer Mitarbeiter, ergibt eine Studie des EHI Retail Institute e.V.

Statistisch gesehen unterschlage jeder deutsche Halthalt mindestens Waren im Wert von 50 Euro pro Jahr. Der Betrug trifft nicht nur den Handel, sondern auch den Fiskus, dem dadurch Mehrwertsteuereinnahmen von etwa 400 Millionen Euro durch die Lappen gehen.

Häufigstes Delikt im deutschen Einzelhandel bleibt der traditionelle Ladendiebstahl. Um sich vor der wachsenden Kriminalität zu schützen, investiere der deutsche Einzelhandel jährlich bis zu eine Milliarde Euro oder rund 0,3 Prozent des Umsatzes. Nehme man diese Summe hinzu, komme man auf gut fünf Milliarden Euro, die der Verbraucher in Form höherer Preise mehr zu bezahlen habe, rechnet das Institut vor.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik ist die Zahl der Ladendiebstähle 2007 zwar um 6,6 Prozent auf 428.553 Fälle zurückgegangen, EHI rechnet aber mit gut 30 Millionen unerkannter und nicht zur Anzeige gebrachter Fälle, wobei durchschnittlich Waren im Wert von rund 60 Euro gestohlen werden.

70 Prozent der aufgedeckten Ladendiebstähle hätten Einzelhandelsunternehmen dem Einsatz von Detektiven zu verdanken, 40 Prozent Videokameras. (kh)

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