Milliardenmarkt MP3-Player

26.10.2006
Noch nie wurden in Westeuropa so viele MP3-Player verkauft wie in diesem Jahr.

Noch nie wurden in Westeuropa so viele MP3-Player verkauft wie in diesem Jahr. Der Absatz klettert voraussichtlich auf 37 Millionen Geräte, der Umsatz auf 3,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2005 wächst der Markt damit um knapp 16 Prozent.

Das gab der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) im Vorfeld der Jugendmesse "You 2006" bekannt, die morgen in Berlin beginnt. "Allein in Deutschland werden in diesem Jahr knapp 7,7 Millionen MP3-Player verkauft. Der Umsatz liegt bei 640 Millionen Euro. Deutschland hält damit einen Anteil von etwa 20 Prozent am westeuropäischen Markt", sagte Manfred Gerdes, Mitglied des Bitkom-Präsidiums.

Nur Großbritannien liegt in der Statistik für 2006 noch vor Deutschland. Etwa 10,5 Millionen MP3-Player sollen im Vereinigten Königreich den Umsatz auf 1,4 Milliarden Euro treiben. Drittgrößter Markt ist Frankreich. Dort rechnet die Branche für dieses Jahr mit 6,1 Millionen verkauften Geräten und einem Umsatz von 513 Millionen Euro.

In diesen Zahlen sind Handys mit MP3-Player allerdings noch nicht enthalten. "Dabei gewinnt dieses Segment zunehmend an Bedeutung", so Gerdes. Immer mehr Mobilfunkgeräte können auch Musik abspielen. Sie konkurrieren vor allem mit den Einstiegsmodellen bei den MP3-Playern. Einzelne Handys verfügen schon jetzt über integrierte Festplatten mit acht Gigabyte Speicher. Rund 2.000 Songs lassen sich so in bester Qualität unterbringen. Hinzu kommen spezielle Tasten wie "Play" und "Pause", die bisher nicht auf Mobiltelefonen zu finden waren.

Von der Popularität der MP3-Player und Musikhandys profitiert auch die Plattenindustrie. Im ersten Halbjahr 2006 hat der deutsche Markt für Musik aus dem Internet ein neues Allzeithoch erreicht. Die Anzahl der MP3-Downloads kletterte auf 11,71 Millionen, der Umsatz auf 21,2 Millionen Euro.

Besonders beliebt sind die Songs aus dem Internet offenbar bei Männern. Ihr Anteil unter allen Käufern liegt derzeit bei 64 Prozent - ähnlich wie in den Vorjahren. Leichte Veränderungen gibt es hingegen bei den Preisen. Für einen Download bezahlen die Deutschen aktuell im Durchschnitt 1,79 Euro, vor einem Jahr waren es noch 1,89 Euro. Bei den Berechnungen wurde ein Album mit mehreren Songs als ein einzelner Download gezählt. (go)

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